Mord in Anwaltsbüro: Mann zieht blutige Spur durchs Rheinland — zwei Tote

48-Jähriger stürmt zwei Anwaltskanzleien in Düsseldorf und Erkrath. Zwei Frauen sterben, fünf Verletzte.

Mord in Anwaltsbüro: Mann zieht blutige Spur durchs Rheinland — zwei Tote
Foto: David Young

Düsseldorf. In einer Pizzeria in Goch ist Freitagnachmittag ein mutmaßlicher Rachefeldzug mit zwei getöteten Frauen zu Ende gegangen. Die Polizei nahm dort den Tatverdächtigen fest — einen 48-jährigen Chinesen aus Düsseldorf. Stundenlang hatte zuvor ein riesiges Polizeiaufgebot weiträumig nach dem Mann gefahndet.

Der Gastronom und Vater zweier Kinder gestand in der ersten Vernehmung die Taten: Gegen 11.30 Uhr war er laut Staatsanwaltschaft in eine Anwaltskanzlei in Düsseldorf-Flingern gestürmt. Er tötete eine Frau, wohl eine Rechtsanwältin, mit einem Messer und verletzte zwei Männer — davon einen schwer. Anschließend legte er ein Feuer, um Spuren zu verwischen. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein und rückte mit Spezialeinsatzkräften an.

Zu diesem Zeitpunkt war der mutmaßliche Täter schon in Erkrath-Unterfeldhaus, wo er gegen 13 Uhr in einer Kanzlei eine Anwaltsgehilfin tötete und einen Mann schwer verletzte — Tatwaffe war ein Messer, womöglich nutzte er auch eine Schusswaffe. Wieder legte er Feuer. Über die Verbindung zu beiden Kanzleien ermittelte die Polizei seine Identität. Der Mann hatte die Düsseldorfer Anwältin wegen Betruges verklagt, die Klage wurde abgewiesen. In Justizkreisen heißt es, er befinde sich im Scheidungsverfahren mit seiner Frau, an dem beide Kanzleien beteiligt seien. Bestätigt wurde das nicht.

Im Sommer 2013 war er bereits nach einem Nachbarschaftsstreit zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er hatte dem Nachbarn mit einer Harke auf den Kopf geschlagen.

Blutbad in Anwaltskanzleien: Polizei fasst Verdächtigen
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Freitagnachmittag drang er schließlich in eine Pizzeria in Goch ein. Er soll im Streit mit dem Betreiber, einem Ex-Mitarbeiter von ihm, liegen. Bei einem Kampf verletzte er dessen zwei Töchter mit einer Gaspistole. Dann schlug die Polizei zu.

Samstag wird er dem Haftrichter vorgeführt.

Nach Blutbad in Düsseldorf und Erkrath: Polizei zeigt Tatwaffen
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