Modenschau: Jungdesigner zeigen ihre Kollektionen

21 Absolventen der Mode-Akademie haben ihren ersten großen Auftritt.

Düsseldorf. Ein Hauch von Glamour liegt in der Luft. In der Philipshalle kann an diesem Abend die Welt der großen Modeschöpfer testweise erfahren werden. Der Anlass: Die Absolventen der "Akademie Mode und Design Düsseldorf" (AMD) zeigen bei der Exit 09 unter dem Motto "policy of truth" ihre Abschlussarbeiten.

Durch die Länge der Halle verläuft am Freitagabend ein T-förmiger Laufsteg, der mit weißem Stoff bezogen ist. Die Zuschauertribünen sind voll besetzt mit Modeinteressierten: Jährlich kommen etwa 2 000 Gäste.

Das ist keine Überraschung, schließlich sind Düsseldorf und Mode nicht voneinander zu trennen. Der Aufgang zum Catwalk ist mit schwarzen Tüchern verhängt, darüber prangen vier gigantische Bildschirme. Während der Show kann man auf diese Weise die Kleider auch von Weitem großflächig in der Totalen betrachten. Nachdem Arbeiten aus den ersten vier Semestern präsentiert wurden, waren die Absolventen mit ihren Kreationen an der Reihe.

Bogna Gawinskis Kollektion "Das Sein und das Nichts" ist unter den ersten Präsentationen. "Ich war ziemlich aufgeregt und bin froh, dass es endlich vorbei ist", sagt die 26-Jährige nach ihrer Show. Ein Gespräch ist kaum möglich, ständig kommen Gratulanten und Familienangehörige umarmen sie stolz.

"Mit der Show bin ich sehr zufrieden. Sie zeigt, dass wir ein starker Jahrgang sind", sagt Bogna Gawinski. Inspiriert wurde sie nach eigenen Angaben von der Philosophie Sartres, dem "ständigen Kampf um Identität". Ein Kampf sei auch das Studium gewesen: "Über drei Jahre bin ich täglich von Köln nach Düsseldorf gependelt." Neben dem Zeitaufwand "geht es immer auch ums Geld".

An ihren sieben Outfits für die Kollektion hat sie über ein halbes Jahr genäht. "Bezahlen muss man alles selbst. Da überlegt man sich, ob man einen Schneider engagiert, oder sich selbst an die Nähmaschine setzt", sagt Gawinski. Etwa 20 000 Euro hat ihr Studium an der AMD gekostet. Hätte sie vorher nicht gespart, wäre das nicht möglich gewesen. Jetzt hofft sie auf ein Jobangebot oder ein Praktikum in der Branche.

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