Düsseldorf Modemesse Gallery zieht von der Botschaft ins Böhler-Areal

Ende Januar präsentiert die Igedo Company Mode rund um das alte Kesselhaus. Messe wächst auf 700 Marken.

Düsseldorf: Modemesse Gallery zieht von der Botschaft ins Böhler-Areal
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Nicht nur im Fashion House wird sich kommendes Jahr viel bewegen. Auch bei der Igedo Company, früher Veranstalter der großen Modemesse CPD: Mit der Nachfolgemesse Gallery geht es von der kleinen „Botschaft“ an der Cecilienallee ins riesige Areal Böhler in Heerdt. Und jetzt steht auch fest: „Wir werden alle belegen“, sagt Ines Cont von der Igedo.

Jahrelang war die CPD seinerzeit in die Bedeutungslosigkeit geschrumpft. Nach dem endgültigen Aus unkte die Fachwelt über den Untergang der Modestadt Düsseldorf. Die Versuche der Igedo, mit der Gallery und 80 Ausstellern 2012 neu anzufangen, wurden vielfach belächelt. Schon damals hatte Igedo-Chefin Mirjam Dietz, die inzwischen für die Messe Supreme arbeitet, eigentlich in die alten Böhlerwerke gewollt — doch dort war zu viel Platz für zu wenig Nachfrage. Das ist jetzt ganz offensichtlich anders.

Zuletzt quetschte die Igedo 550 Kollektionen auf 7500 Quadratmeter in und an der Botschaft; zwei Zelte mussten aufgestellt werden. „Die war zu klein. Da ging nichts mehr“, sagt Cont. Die Abendmode war ins Hilton ausgelagert, die Modenschauen der „Platform Fashion“ fanden schon in Heerdt statt. 2016 soll jetzt alles dort vereint werden. Cont: „Das sind echte Synergien.“ Die Messe wächst auf 700 Marken und über 11 000 Quadratmeter.

Das Abendsegment „Red Carpet“ in der Federnfabrik ist komplett ausgebucht, der namhafte Hersteller „New York Fashion“ hat deshalb die komplette Glühofenhalle für sich reserviert. Viel Neues hat die Gallery im Programm: Einen Lifestyle-Bereich mit Deko-Artikeln, Fairtrade-Mode und Fast-Fashion, die nah am Standort produziert und schnell geliefert wird — man schaut mittlerweile genau auf die Zeichen der Zeit.

„Das Ende der CPD war ein Knalleffekt — da ist Düsseldorf sehr wach geworden“, glaubt auch Maria Bausch vom Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE). Die Entwicklung seither sei gut gewesen: „Düsseldorf hat sich neu erfunden. Der Umschwung hat geklappt.“ Nach wie vor sei die Stadt der wichtigste Orderstandort in Deutschland. Und eine Freude sei, zu sehen, wie alle Akteure heute an einem Strang ziehen. „Die Stadt macht wirklich mit und steht hinter dem Thema Mode“, sagt Bausch. „Und das merkt man.“ Zum Beispiel beim Shuttle des Vereins Fashion Net, das Areal Böhler und alle weiteren Modestandorte zum Messetermin Ende Januar verbindet. Und auch die Rheinbahn unterstützt: Die Tickets für die Gallery gelten auch als Fahrkarten. In der Not ist die Modestadt zusammengerückt.

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