Mobbing Mobbing an Düsseldorfer Grundschulen: „Keine Chance gegen die Wand aus Lehrern“

Düsseldorf · Eine Mutter schilderte unserer Redaktion, wie ihr Sohn an einer Düsseldorfer Grundschule massiv gemobbt wird. Viele Eltern reagierten auf den Artikel und schilderten ähnliche Fälle. Aber auch bei dem ursprünglich Fall gibt es Neuigkeiten.

 Viele Kinder leiden schon im Grundschultalter unter Mobbing.

Viele Kinder leiden schon im Grundschultalter unter Mobbing.

Foto: picture alliance / dpa/Frank Leonhardt

„Das ist kein Einzelfall“, so die Reaktion Düsseldorfer Eltern auf den WZ-Artikel mit der Überschrift „Mein Kind durchlebt an seiner Grundschule die Hölle“. Eine Mutter schildert darin, wie ihr Sohn schon in der ersten Klasse von Mitschülern massiv in die Mangel genommen wird und sie sich von Lehrern sowie Schulleitung im Stich gelassen fühlt. „Traurig, aber wahr“ so einer von vielen weiteren Kommentaren in den sozialen Netzwerken.

Eltern drücken aber nicht nur ihr Mitgefühl aus – sie deuten ähnliche Fälle an. „So ging es meinem Jungen auch. Von der Schule kam keine Hilfe“, schreibt eine Mutter. „Leider können wir das nur zu gut nachvollziehen“, „Mobbing steht an den Schulen auf der Tagesordnung. Die Augen werden verschlossen seitens der Schule“, so und ähnlich weitere Kommentare.

Eine Mutter schildert ähnliche Erfahrungen mit Lehrern

Eine Düsseldorferin schildert die Erfahrungen ihres Sohnes gegenüber der Redaktion ausführlicher: „Als Mutter fühlt man sich hilflos ausgeliefert. Man hat keine Chance gegen die Wand aus Lehrern.“ Auch ihr Sohn sei auf seiner Grundschule massiv gemobbt worden. „Wenn er geärgert wurde, haben die Lehrer ihm nicht geglaubt. Das haben die Kinder natürlich ganz schnell gemerkt und er wurde nur noch geärgert.“ Er sei geschubst, geohrfeigt, beleidigt und bespuckt worden.

Fünf Wochen vor Ende der Grundschulzeit habe der Junge bitterlich geweint und sich „eine Auszeit von der Schule gewünscht“. „Er hatte Migräneanfälle mit Erbrechen, was ich dem Stress zuschreibe“, so die Mutter. Seit der Junge auf die weiterführende Schule geht, fühle er sich besser. Die Kopfschmerzen sind weniger geworden, er hat Freunde und seine Lehrer attestieren ihm ein gutes Sozialverhalten.

„In der Grundschule wurde mir suggeriert, dass mein Sohn auffällig und asozial ist“, schreibt die Mutter. „Ich denke, dass an einigen Grundschulen in Düsseldorf etwas im Argen liegt und bin der Meinung, dass dringend etwas getan werden muss.“ Der Mutter aus dem WZ-Artikel rät sie, sich auch im Falle eines Schulwechsels das neue Umfeld erst einmal genau anzuschauen und mit Lehrern und Schulleitung das Gespräch zu suchen.

Der Junge aus dem ersten Artikel hat die Schule gewechselt

Das hat besagte Mutter getan. Ihr Sohn hat die alte Grundschule verlassen und bereits die ersten Tage an der neuen hinter sich. „Er war so erleichtert, als ich ihn fragte, ob er die Schule wechseln möchte“, sagt sie. In der neuen Klasse sei er herzlich aufgenommen worden. „Die Kinder sind sofort auf ihn zugekommen, und er hat direkt Anschluss gefunden.“ Er stehe morgens glücklich auf – ein völlig neues Gefühl für ihn und seine Mutter. „Es fühlt sich einfach alles ganz anders an. Ich hoffe sehr, dass er nun die Möglichkeit bekommt, eine unbeschwerte Grundschulzeit kennenzulernen.“ Die Klassenlehrerin der ehemaligen Schule war übrigens sofort mit dem Wechsel einverstanden. Die Schulleitung hat sich mit der Problematik nicht mehr persönlich auseinandergesetzt. „Das Schriftstück zur Abmeldung habe ich von der Sekretärin ausgehändigt bekommen“, so die Mutter.

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