Mit Vollgas Richtung Arena

Das Race of Champions kommt nach Düsseldorf. Die Piloten gaben am Dienstag schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf das Event.

Düsseldorf. Die Mundwinkel verabschieden sich in Richtung Ohrläppchen. Der Körper wird in den Sitz gepresst. Mattias Ekström, dreifacher Deutscher Tourenwagen-Meister, lässt den KTM X-Bow über das Fahrtrainingsgelände bei Grevenbroich fliegen, als wolle er der Fliehkraft den Mittelfinger zeigen.

Der KTM ist ein Kart für Erwachsene: So leicht wie ein Pony, aber mit der Kraft von 170 ausgewachsenen Pferden. Und er wird am letzten November-Wochenende mit vielen anderen Boliden zum Einsatz kommen, wenn das Race of Champions (ROC) in der Arena gastiert. Am Dienstag gaben Veranstalter und Rennfahrer schon einmal einen Vorgeschmack auf das Motorsport-Klassentreffen zum Saisonabschluss.

Wo am Freitag noch die Fortuna gegen Rot-Weiß Oberhausen um Zweitliga-Punkte kämpft, werden 14 Tage später Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Tom Kristensen, Alain Prost, Sebastien Loeb und viele andere den Titel Champion der Champions jagen. Das Starterfeld kommt nach aktuellem Stand auf 27 Weltmeistertitel in verschiedensten Klassen. Allein 14 davon fallen auf Schumacher und Loeb mit je sieben Erfolgen in Formel 1 und Rallye-WM.

Damit die Motoren röhren, wird die Arena für etwa 500.000 Euro in eine überdimensionale Carrera-Bahn umgebaut: Am 17. November geht es los. Aluminium-Platten werden verlegt, Kies wird aufgeschüttet, eine 100 Tonnen schwere Brücke aufgebaut und schließlich die Strecke asphaltiert. "In fünf Tagen sind wir fertig. Und in vier Tagen ist alles wieder abgebaut und wird, so weit es geht, recycelt", sagt ROC-Organisator Fredrik Johnsson. Dann bekommt die Arena einen neuen Rasen.

Dass das Motorsport-Ereignis in Düsseldorf stattfindet, ist der überdachten Arena und dem großen Zuschauer-Einzugsgebiet zu verdanken. Doch Düsseldorf war nicht die erste Wahl, wie Patrik Meyer vom Veranstalter The Sports Promoters zugibt: "Wir haben auch in Schalke und München angefragt, aber dort brauchen die Vereine das Stadion für Champions League-Spiele."

Dem Dänen Tom Kristensen ist egal, wo er Gas gibt. Der Rekordsieger der 24-Stunden von Le Mans (acht Erfolge), freut sich auf das Kräftemessen mit den Kollegen auf der Strecke und danach: "Das wird eine tolle Party."

Mattias Ekström, der so vielen am Dienstag mit dem KTM das Vollgas-Grinsen ins Gesicht zauberte, kann nicht mitfeiern. Der ROC-Titelverteidiger muss in Shanghai ein Tourenwagen-Rennen bestreiten.

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