Mit Hut und Schminke um den Sieg paddeln

80 Teams wagen sich bei der 12. Drachenbootregatta aufs Wasser. Der Spaß steht im Vordergrund.

Düsseldorf. Der Wind treibt kleine Wellen durch das Hafenbecken. Dumpf schlägt der Trommler den Takt. Im Rhythmus paddeln die "Funny Dragons" mit aller Kraft ihrem Ziel entgegen. Nach 250 Metern ist es endlich geschafft. Die Zuschauer jubeln und die Funny Dragons reißen triumphierend die Arme hoch. Jetzt steht einer Teilnahme im Finale der 12. Drachenbootregatta im Düsseldorfer Medienhafen nichts mehr entgegen. "Wir sind größenwahnsinnig", erklärt Funny Dragon Niels Fries. "Der Spaß steht zwar im Vordergrund, aber gewinnen wollen wir trotzdem." Zwei Mal wöchentlich haben er und sein Team für die Regatta trainiert. Sie wollen nicht nur den 1. Platz, sondern auch durch das Outfit überzeugen. Andere Teams setzten auf Strohhut oder Piratentuch, die Lustigen Drachen haben sich kampflustig das Gesicht bemalt. Lange wird die Schminke wohl nicht halten. Beim Drachenbootfahren landet zwar kaum eine Mannschaft im Wasser, dafür liegen die Boote zu sicher, nass bis auf die Knochen werden die Teilnehmer trotzdem. Nach jedem Ziellauf schöpfen fleißige Helfer Wasser aus den schmalen, 12 Meter langen Booten. Die Teilnehmer haben vorsichtshalber Sachen zum Wechseln eingepackt und mit jeder Stunde werden die T-Shirts die entlang der Mole fröhlich im Wind flattern mehr.

Drachenbootfahren: Sprung ins kalte Wasser für das WZ-Team

Zufrieden beobachtet Wolfram Faust das bunte Treiben auf dem Wasser und an Land. "Gegen eine Profimannschaft sähen die Teams ziemlich blass aus", lacht der sportliche Leiter und Weltmeister. "Aber es geht ja um den Spaß am Sport." Spaß hat auch das WZ-Team. Für die meisten ist der Ausflug ins Boot ein Sprung ins kalte Wasser. "Wir haben das ja noch nie gemacht und hatten auch keine Zeit, richtig zu trainieren", sagt Zone D-Mitarbeiterin Nina Oestreicher (16). Für den .. Platz beim Presserennen reicht es trotzdem.

Soviel sportlicher Ehrgeiz lässt auch die Zuschauer nicht kalt. Ehemänner mobilisieren ihre Kräfte, um beim Nagelhämmern ihren Mann zu stehen. Die Kleinen üben ihre Kletterkünste im Hochseilgarten und balancieren in schwindelerregenden Höhen über das Hafenbecken. Nur eine lässt das Treiben absolut kalt. Der solarbetriebenen Modelleisenbahn der Stadtwerke fehlt die Sonne. Die Mitarbeiter müssen mit einem Akku nachhelfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort