Exkursion Mit dem „Bat-Detektor“ Fledermäuse im Volksgarten aufspüren

Düsseldorf · Jörg Allenstein nimmt Besucher mit auf die Suche nach den fliegenden Säugetieren. Ein Gerät, das deren Rufe für Menschen hörbar macht, hilft dabei.

 Jörg Allenstein leitete die Fledermaus-Exkursion im Volksgarten.

Jörg Allenstein leitete die Fledermaus-Exkursion im Volksgarten.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Wo die Fledermäuse in Düsseldorf wohnen, das weiß niemand so ganz genau. Es gibt aber so einige Stellen, an denen sie nachts gerne aktiv sind. Der Volksgarten gehört dazu, sobald dort die Insekten fliegen. Jörg Allenstein nimmt bei einer Führung des Gartenamtes daher Besucher mit auf eine kleine Tour durch den Park. Vor Sonnenuntergang, gegen 21.15 Uhr, ging es am Samstag los. Ein spezielles Gerät, der Bat-Detektor (übersetzt Fledermaus-Detektor) hilft dabei, die Tiere aufzuspüren. Der Kasten überträgt die Töne, die sie auf der Suche nach Insekten ausstoßen, in Frequenzen, die auch der Mensch hören kann.

Die Rufe wären ansonsten viel zu hoch für unsere Ohren. Die Tiere nehmen hingegen das Echo wahr, das von ihrer fliegenden Beute zurückkommt – und wandeln es im Kopf in Bilder um. Mit dem Gerät, das die Rufe hörbar macht, lassen sich die rund ein Dutzend Arten in der Stadt aufspüren. Erkennbar sind sie tatsächlich an ihrem Schrei, der je nach Art unterschiedlich klingt und auch unterschiedlich hoch ist. Eine Beschreibung fällt nicht leicht, Experten unterteilen die Töne „in feucht und trocken“, wie Allenstein erklärt. Die Tiere geben sie konstant ab, erinnern teils an ein Maschinengewehr – und in kurzen Pausen schluckt das Tier gerade eine Mücke hinunter.

Bei der Führung erklärt Allenstein noch so einiges mehr über das in der ganzen Welt verbreitete Säugetier. Er reicht Bilder von „besonders hässlichen Exemplaren“ herum, wie er sagt – um die Vielfalt zu zeigen. Ebenso hat er süße Pappfiguren dabei, um einen Eindruck zu bekommen, wie winzig oder wie groß manche Fledermäuse sind. Dazu kommen unterschiedlich gefüllte Überraschungseier, die das teils geringe Gewicht der Tiere spürbar machen.

Einen Bat-Detektor kann man auch selbst zusammenbauen

Auf dem Weg in den Park ist die Gruppe schon eingeschworen. Sobald das Gerät anschlägt, heben alle die Köpfe, suchen den Nachthimmel ab, beobachten die Flugmanöver der schnellen Tiere, die je nach Art ebenfalls verschieden sind. An einem Teich leuchtet Allenstein mit der Taschenlampe bis zum anderen Ufer. Die sogenannte Wasserfledermaus holt sich dort die Insekten, die über der Wasseroberfläche schwirren. Die Tiere sind so schnell und wendig, dass sie mit dem Licht kaum einzufangen sind.

Doch wer sie beobachten möchte, kann dies in einer warmen Nacht an jeder Stelle der Stadt tun. Geeignet ist die Düssel, egal ob ober- oder unterirdisch, wo sich die Wasserfledermäuse gerne aufhalten. Auch einen Bat-Detektor kann sich jeder selbst über das Internet besorgen oder gar basteln, wie Allenstein erklärt. Hochwertige Geräte kosten ein paar Hundert Euro; die Sets, um den Detektor selbst zu bauen, gibt es ab 20 oder 25 Euro. Infos dazu hält es unter anderem der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bereit. Nächste Fledermaus-Führung: 31. August, 19.45 Uhr, Schlosspark Benrath. Anmeldung beim Gartenamt unter Telefon 89-9 4800 oder [email protected].

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