„Haroldbucht“ in Düsseldorf : Ministeriumsneubau soll 838 Millionen Euro kosten
Düsseldorf Es soll doch noch etwas werden mit einem Regierungsviertel. Fixpunkt dabei soll der Neubau an der Haroldstraße 5 sein.
Das Regierungsviertel soll doch noch endlich Gestalt annehmen. Das geht aus den konkretisierten Plänen für den Neubau an der Haroldstraße 5 hervor. In den sollen mehrere Ministerien ziehen, die bislang über die Stadt verteilt und weiter entfernt vom Landtag residieren. Derzeit läuft der aufwendige Rückbau des mit Asbest belasteten Komplexes, zu sehen ist er vom Graf-Adolf-Platz kommend in Richtung Rhein fahrend auf der linken Seite. Dort saß lange das Innenministerium, derzeit ist noch übergangsweise die Polizei untergebracht.
Näher zur Kavalleriestraße stehen sollen die beiden neuen Gebäude der NRW Bank (die dafür auch Bauherr ist), eines knapp 100 Meter hoch. Die Planungen laufen eigenständig. Näher zum Rhein soll ein mehr als 100 Meter hoher Turm verbunden mit einem rund 40 Meter hohen Atriumbau als sogenanntes „Verwaltungszentrum“ der Ministerien entstehen. Bauherr ist hier der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Wie aus einer Vorlage für den Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags hervorgeht, soll dort nicht nur das Finanzministerium (derzeit Jägerhofstraße) einziehen, sondern auch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (erst Kennedydamm, jetzt Anmietung am Emilie-Preyer-Platz nahe dem Kunstpalast) sowie das noch im Stadttor eingemietete Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Etwas ferner des Landtags liegen dann nur noch das Justizministerium am Martin-Luther-Platz sowie das Innenministerium in der ehemaligen West LB am Kirchplatz – jeweils in sanierten Gebäuden, wo sich kein Wegzug andeutet. Weitere Ministerien könnten allerdings dank einer angepassten Desk-Sharing-Quote perspektivisch in den Neubau ziehen, wie in der von Finanzminister Marcus Optendrenk unterschriebenen Vorlage angedeutet wird. Hintergrund: Weitere Liegenschaften der Ministerien werden in den nächsten Jahrzehnten saniert werden müssen.
Aus der Vorlage für den Ausschuss geht auch hervor, wie teuer das Bauvorhaben werden wird, einschließlich eines 30-prozentigen Risikoaufschlags. Allein 789 Millionen Euro sind für den Neubau veranschlagt, 24 Millionen Euro für den laufenden Abriss sowie 25 Millionen Euro für die Entwicklung des Standorts.