Minimessen auf der Modemesse kommen an

„Impulse“ und „Italian Suite“ bringen Top-Marken auf die Messe – und sollen der Messe wieder Bedeutung geben.

Düsseldorf. In Berlin ist alles so schick, sind alle so prominent - und die Düsseldorfer Modemesse schrumpft und schrumpft. Jetzt haben die Veranstalter das Leid zur Tugend gemacht: Mit kleinen feinen Vip-Messen in der Messe - der "Impulse" für Topmarken und der "Italian Suite" für italienischen Chic - soll Düsseldorf als Trendsetter aufleben.

"Es ist das erste Mal, das wir uns in Düsseldorf zeigen", sagt Laurence Walter von Zyga. Die französische Marke hat in "Impulse" jetzt ihr ideales Umfeld gefunden. Nur mit einem Vip-Ticket können die Messegäste den Extrabereich besuchen; die Garantie, dass nur jene zusammenkommen, die Hochwertiges suchen beziehungsweise anbieten.

"Es ist mit Abstand das Schönste, was ich je auf einer Messe gesehen habe", sagt gar Ina Bröggelwirth, Einkäuferin aus Mannheim. "Die letzten Jahre habe ich mir nach der CPD immer gesagt: Das hätte ich mir sparen können." Jetzt geht sie zufrieden. Und so ist auch Aline Schade, Organisatorin der "Impulse" zufrieden: "Wir haben einen kleinen Kundenkreis, aber dafür ist es sehr gut besucht, national wie international."

Aber auch Kritik gibt es: "Der Bereich ist noch zu klein", sagt Calogero Mattina von Piu Piu. "Diese Insel sollte wachsen." Und sie wird es hoffentlich. "Das ist zunächst eine Basis", sagt Thomas Kötter von der Igedo. Die Hoffnung: Sehen die Modehersteller, dass die Messe mit neuen Konzepten punktet, kommen mehr und mehr von ihnen wieder nach Düsseldorf.

Und auch nebenan in die "Italian Suite", den zweiten neuen Themenbereich. Auch hier: Eine Lounge, ein separater Eingang, dazu italienische Newcomer. "Hier finden wir ja gar nichts. Wir sind total gefrustet", beklagt sich Gisela Jahnke aus Rheydt über das schmale Angebot.

Andere hingegen wie Christine Elliot aus Schottland freuen sich über die hohe Qualität der Ware. Viele der Marken präsentieren sich erstmals dem deutschen Markt. "Und es gibt schon Orderinteresse", sagt Guido Viti von Victory.

Klein und kompakt statt pompöser Schauen und riesiger Messehallen - das Konzept geht für Michaela Lott aus Offenburg voll auf. "Es ist inspirierender, nicht so großer Stress", sagt die Einkäuferin.

Da gibt ihr Gabriela Holscher, Trendsetterin der Boutique "Ela" an der Breite Straße Recht: Niemand will heute mehr von Massenware erschlagen werden, die über zehn Messehallen verteilt ist, glaubt sie. "Klar gegliederte Themenbereiche - das ist der Zeitgeist", sagt sie. Die Idee kommt an. Nur wachsen muss sie jetzt eben.

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