Mindestens 50 neue Elektrotankstellen in diesem Jahr geplant

Die Stadtwerke und IHK eröffneten eine neue Ladestation am Ernst-Schneider-Platz in der Innenstadt. Die Schnellladesäulen haben ein fest montiertes Kabel.

Mindestens 50 neue Elektrotankstellen in diesem Jahr geplant
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Es gibt Tage, an denen steht das Telefon in Klaus Teskes Büro einfach nicht still. „Die Fragen nach Elektrotankstellen nehmen kontinuierlich zu“, sagt der Projektleiter Elektromobilität der Stadtwerke. „Das Thema geht derzeit regelrecht durch die Decke.“ Erst am Mittwoch nahmen die Stadtwerke eine neue Ladesäule in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer vor deren Gebäude am Ernst-Schneider-Platz in Betrieb. Eine von mittlerweile knapp 80 öffentlich zugänglichen Säulen mit insgesamt 190 Ladeplätzen der Stadtwerke.

Vor zehn Jahren begann das Team von Klaus Teske, sich mit dem Thema Elektromobilität zu befassen, zwei Jahre später stand die erste Säule am Flughafen. Bedarfsgerecht sei das Angebot seither ausgebaut worden, sagt der Fachmann. „Wir bauen da auf, wo es gefragt ist.“ Im öffentlichen Raum oder halb-öffentlich, so wie jetzt auf dem IHK-Grundstück. Aber auch die Nachfrage nach Ladestationen entweder beim Arbeitgeber oder zu Hause steige, beobachtet der Projektleiter.

Für dieses Jahr haben die Stadtwerke den Aufbau von mindestens 50 neuen Säulen vorgesehen, dazu sind 20 Wandladestationen geplant. Alle bisherigen Elektrotankstellen arbeiten mit 22 Kilowatt, im so genannten Normalladebereich. Auch hier möchten die Stadtwerke künftig aufrüsten und in diesem Jahr auch erste Schnelllade-Stationen mit 50 Kilowatt anbieten.

Später soll sogar auf 150 Kilowatt aufgestockt werden, so dass ein viel schnelleres Laden als derzeit möglich sein wird, wie Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke, erklärt. Bislang dauere ein kompletter Ladevorgang im Ideallfall, wenn Säule und Auto gut kompatibel sind, etwa eine Stunde, ergänzt Klaus Teske.

Die künftigen Schnellladesäulen werden ein fest montiertes Kabel haben, ähnlich einer Zapfsäule an einer herkömmlichen Tankstelle. Bisher können Nutzer ihre eigenen Kabel aus dem Auto an der Station andocken. Angst, dass es bei den fest installierten Kabeln zu Zerstörungen kommen könne, hat Teske übrigens nicht. „An den schon vorhandenen Säulen gab es bislang überhaupt keinen Vandalismus“, sagt er und ergänzt: „Der Hinweis auf Strom scheint abzuschrecken.“ Mal eine Kritzelei, aber wirkliche Probleme habe es noch nicht gegeben.

Dafür aber Wettrennen, wer neu installierte Ladesäulen zuerst benutzt. Teske: „Es gibt Menschen, die das richtig im Blick behalten, wo es neue Säulen gibt, und dann möglichst schnell Fotos ins Internet stellen zum Beweis, dass sie die ersten Nutzer waren.“

Die neue Ladestation am Ernst-Schneider-Platz weihte Udo Brockmeier am Mittwoch gemeinsam mit Gregor Berghausen, dem Hauptgeschäftsführer der IHK, ein. Die Nutzung ist derzeit noch nur über eine Karte möglich, die Interessenten bei den Stadtwerken beantragen können. Demnächst soll eine offene Nutzung ermöglicht werden. Derzeit laufen die Überlegungen für einen angemessenen Stromtarif.

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