Millionenstreit um Immendorff-Affen

Die Versteigerung des Insolvenzverwalters von Helge Achenbach war überraschend erfolgreich. Doch nun bekommt Witwe Oda Jaune ihr Geld nicht.

Eine der Affen-Statuen von Jörg Immendorff.

Eine der Affen-Statuen von Jörg Immendorff.

Foto: Kürschner

Düsseldorf. Höchst unübersichtlich war das Firmengeflecht, das Helge Achenbach aufgebaut hatte. Nachdem der Kunstberater wegen Betruges hinter Gittern saß, musste Insolvenzverwalter Marc d’Avoine die Geschäfte ordnen. Dabei soll er auch 70 kleine Affen von Jörg Immendorff (Foto: Kürschner) beschlagnahmt haben, die nur als Kommissionsware in Achenbachs Lager aufbewahrt wurden. Tatsächlich sollen die Kunstwerke der Schweizer Galerie S. Gilles und Oda Jaune, der Witwe des verstorbenen Künstlers gehören. Vor dem Landgericht ging der Streit um die Äffchen in die nächste Runde.

Zunächst waren beide Parteien einverstanden, dass 68 Kunstwerke vom Insolvenzverwalter versteigert wurden. Dabei kamen erstaunliche 1,65 Millionen Euro zusammen. Das war der beste Erlös, den die Immendorff-Affen seit langen erzielt hatten. Doch bislang haben die Galerie und die Witwe von dem Geld noch keinen Cent gesehen. Sie sollen plötzlich für jede Skulptur einzeln nachweisen, dass sie ihnen tatsächlich gehört. Notfalls müsse Helge Achenbach selbst noch einmal als Zeuge vor Gericht erscheinen.

Hintergrund ist, dass der Insolvenzverwalter von erfolgreichen Auktion profitieren möchte. Das Argument: Wären die Affen normal verkauft worden, hätte es auch eine Provision für den Verkäufer gegeben. Die Richterin will sich darüber Gedanken machen. Am 26. Juni soll es eine Entscheidung geben.

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