Migranten erzählen von ihrem Alltag

Dienstagabend sind Ali Can und Sulaiman Masomi im Zakk und stellen ihre Projekte vor - etwa eine Hotline für besorgte Bürger.

Migranten erzählen von ihrem Alltag
Foto: Manfred Esser/Bastei Lübbe

Düsseldorf. Den Jugenddemokratiepreis hat Ali Can für seine „Hotline für besorgte Bürger“ bereits erhalten, Dienstabend stellt er das Projekt im Zakk vor. Der Sohn einer alevitisch-kurdischen Familie war selbst Asylsuchender, als er mit seinen Eltern 1995 aus einer türkischen Kleinstadt nach Deutschland fliehen musste. Rechtsradikalismus und Wutbürgern möchte der junge Mann nicht einfach das Feld überlassen, sondern sich damit auseinandersetzen - und zwar auf ganz eigene Art.

Mit der „Hotline für besorgte Bürger“, die nicht etwa nur Name eines Bühnenprogrammes ist, sondern die es wirklich gibt, möchte er Brücken bauen und eine Plattform schaffen für einen vorurteilsfreien Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Immer mittwochs können Menschen, die sich wegen der Asylbewerber in Deutschland Sorgen machen oder Negatives erlebt haben, sich melden und über ihre Befürchtungen sprechen. Hinter der Hotline steckt der Verein „Interkulturell Leben“, den Ali Can und seine Helfer im Herbst 2016 in Gießen gründeten.

Zu dem Abend am Dienstag laden das Zakk-Team und der Jugendmigrationsdienst, die Integrationsagentur der Diakonie, das Multikulturelle Forum und der Düsseldorfer Apell/Respekt gemeinsam ein. Los geht es im Zakk um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.45 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Wie es ist, als Migrant in Deutschland zu leben, darum geht es auch im Club des Zakk. Ebenfalls Dienstagabend ist dort Sulaiman Masomi mit seinem Programm „Keine Angst, ich kann Deutsch“ zu Gast. Der studierte Literaturwissenschaftler, Medienwissenschaftler und kulturwissenschaftliche Anthropologe erzählt von alltäglichen Dingen und Absurditäten des Alltags. Mit viel Witz und Charme, mal lustig, mal aber auch nachdenklich und traurig.

Sulaiman Masomi ist Schriftsteller, Poetry Slammer, Rapper, Comedian, Kabarettist und eben auch einfach nur Afghane. Seit mehr als zehn Jahren steht er auf Bühnen in Deutschland und in anderen Ländern. Als kultureller Botschafter war er für das Goethe-Institut in Städten wie Kairo, Mexiko-City, Riga, San Francisco und Jerusalem, um dort nicht nur seine Werke vorzustellen, sondern auch Workshops zu geben. Die Lesebühne LMBN hat er gemeinsam mit seinen Kollegen Sebastian 23, Andy Strauße, Misha Anouk gegründet, neu mit dabei ist auch Jan Philipp Zymny. Sulaiman Masoni lebt und arbeit in Krefeld, Köln und Kabul.

Sein Auftritt im Zakk beginnt um 20 Uhr. Tickets gibt es an der Abendkasse für 15 Euro. Der Abend ist Teil der Düsseldorfer Literaturtage.

Information: Jeden Montag und Mittwoch findet in den Räumen des Zakk an der Fichtenstraße 40 ein Deutschkurs für geflüchtete Menschen statt. Teilnehmer treffen sich um 9 Uhr in Raum 3, der Kurs ist ein Angebot des Deutschen Roten Kreuzes. Es wird eine Kinderbetreuung angeboten, Teilnehmer erhalten eine Bescheinigung. Weitere Angaben zu diesem und weiteren Angeboten im Zakk gibt es im Internet unter zakk.de

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