Düsseldorf : Meterlange Petition fürs Theatermuseum
Vorsitzende des Freundeskreises übergibt im Rathausfoyer 4000 Unterschriften für den Erhalt des Theatermuseums mit zahlreichen Kommentaren.
Düsseldorf. Oberbürgermeister Thomas Geisel empfängt mit freundlicher Miene die Schar von Demonstranten, die sich vor der Rathauspforte versammelt hat: „Kommen Sie doch herein!“ Die Gruppe besteht aus Freunden des Theatermuseums, die um den Erhalt der Institution im alten Hofgärtnerhaus kämpfen.
Allen vorangegangen ist Adelaide Dechow, die Vorsitzende des Freundeskreises. Sie übergibt dem OB einen dicken grünen Aktenordner mit den 4000 bislang gesammelten Unterschriften. Die Petition soll noch bis September laufen.
Freundlich, aber bestimmt erklärt Dechow dem OB die Bedeutung des Gebäudes, in dem seit 250 Jahren Theater gespielt werde und das eine unvergleichliche Atmosphäre ausstrahle. Geisel nickt wissend, als sei ihm all das schon bekannt. Erst als die Freundeskreisvorsitzende ein Foto vom schäbigen Hintereingang der geplanten Ersatz-Stätte zeigt, widerspricht Geisel. „Da wird doch noch viel Geld investiert, das wird alles viel schöner.“
Damit lassen sich die Museumsfreunde nicht abspeisen. Die Hinterseite des „Kap 1“ (Konrad-Adenauer-Platz 1) am Hauptbahnhof sei nun mal eine fiese Ecke. Das lasse sich nicht ändern. Zu Demonstrationszwecken hat der Freundeskreis zwei Fotos untereinander collagiert: Oben das altrosafarbene Hofgärtnerhaus inmitten des Parkgrüns, darunter eine graue Fassade mit nüchterner kleinen Glastüre.
Geisel steht nun von Düsseldorfer Kulturliebhabern umringt im Rathausfoyer, viele reden erregt, aber höflich auf ihn ein. „Die Nähe zur Zentralbibliothek ist eine riesige Chance“, betont Geisel. „Nein, nein, nein“, ruft eine aufgebrachte Dame dazwischen. „Das ist meine Meinung“, stellt der Politiker klar. Er macht durchgehend eine gute Miene, lächelt allerdings etwas säuerlich als Dechow unter Applaus der Demonstranten betont, dass durch das historische Haus aufgrund seiner jahrhundertealten Theatergeschichte ein besonderer Theatergeist wehe.