MEK stoppt Gefährder vor der Altstadt

Spektakulärer Einsatz nahe der Team-Präsentation. Sprengstoff-Spürhund schlug Alarm.

MEK stoppt Gefährder vor der Altstadt
Foto: Gerhard Berger

Düsseldorf. In höchster Alarmbereitschaft sind die Sicherheitskräfte während der Tour de France. Bereits im Vorfeld kündigte die Polizei an, dass alle Gefährder, die an der Strecke von Düsseldorf bis zur belgischen Grenze wohnen, rund um die Uhr überwacht werden. Zwei davon kamen dem Radsport-Ereignis offenbar zu nah. Sie wurden am Donnerstagabend vom Mobilen Einsatzkommando an der Rheinkniebrücke mit einem spektakulären Einsatz gestoppt, wie Augenzeugen berichten. Die 22 und 32 Jahre alten Männer, die als islamistische Gefährder gelten, wurden allerdings noch in der Nacht nach der Vernehmung wieder entlassen. Ihr Wagen wurde gründlich untersucht.

Im Polizeibericht wird von einer „Fahrzeugkontrolle“ gesprochen. Die allerdings soll sich wie in einem Action-Film abgespielt haben. Ein mit Zivilfahndern besetzter Pkw soll den anderen Wagen, in dem sich fünf Personen befanden, ausgebremst haben. Dabei kam es zu einer Kollision der Autos, die leicht beschädigt wurden. Die Polizisten mit Sturmhauben sollen den 22-Jährigen dann mit Kabelbindern gefesselt haben. Der zweite Gefährder sei von den Beamten mit der Waffe im Anschlag umzingelt worden.

Rechtsanwältin Maren Jackwerth, deren Ehemann die Festnahme beobachtet hat, fordert, dass solche Vorkommnisse nicht bagatellisiert werden: „Wir wollen Aufklärung, auch wenn Verunsicherung vor dem Grand Départ vermieden werden soll. Und neben der von den Männern ausgehenden Gefahr zeigt es auch, dass unser Abwehrsystem funktioniert. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit.“

Die Polizei brachte das Auto noch am Abend nach Lierenfeld, wo Spezialisten verdächtige Gegenstände aus dem Wagen inspizierten. Auch ein Spürhund wurde dabei eingesetzt. Auf Nachfrage bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber der WZ, dass dabei auch Gegenstände gezielt zerstört worden seien. Um welche es sich handelte, teilte die Polizei indes nicht mit.

Offen bleibt die Frage, ob sich der Wagen mit den fünf Männern am Donnerstagabend gezielt der Teampräsentation zum Grand Départ näherte oder ob er an diesem Abend nur zufällig dort vorbeikam.

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