Verkehr in Düsseldorf Gute Chancen für roten Radweg

Düsseldorf · Auf der Benderstraße haben Radfahrer nur wenig Platz. Damit Autofahrer besser Notiz von Zweiradfahrern nehmen, soll der schmale Streifen am Fahrbahnrand eingefärbt werden.

Viel Platz haben Radfahrer auf der Benderstraße nicht.

Viel Platz haben Radfahrer auf der Benderstraße nicht.

Foto: Marc Ingel

Viele Vorschläge hatte die Bezirksvertretung (BV) 7 für eine Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer auf der Benderstraße nach zuletzt 27 Unfällen in drei Jahren gemacht, die Verwaltung konnte dem aber nur wenig abgewinnen. Lediglich einer Ausweitung der (dann auch größeren) Piktogramme auf dem schmalen, als solchen nicht explizit markierten Radfahrstreifen konnte das Amt für Verkehrsmanagement bedenkenlos zustimmen.

Das reichte den Politikern aber nicht. Sie wollten zumindest erreichen, dass der den Radfahrern zur Verfügung stehende Platz durchgehend rot eingefärbt wird – und brachten einen entsprechenden Antrag in den Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) ein. Und siehe da: Nach langer Debatte konnte tatsächlich durchgesetzt werden, dass diese Maßnahme bis zur nächsten Sitzung von BV und OVA zumindest wohlwollend geprüft wird.

Der Radfahrstreifen widerspricht allen gängigen Richtlinien

Was vermeintlich lapidar klingt, wäre für Düsseldorf eine kleine Sensation, denn der aufgrund des nach dem durchgeführten Umbau der Benderstraße vor sieben Jahren den Radfahrern zur Verfügung stehende Platz reicht nie und nimmer für einen ordentlichen, den Verkehrsregeln entsprechenden Radfahrstreifen – er wäre quasi illegal und würde jeglichen Richtlinien Hohn spotten.

Das ist den Politikern der BV7 aber durch die Bank herzlich egal, denn der rote Radfahrstreifen erhöhe auf jeden Fall die Sicherheit für Radfahrer, weil er Autofahrern einprägsam signalisiere: Pass auf, hier sind Menschen auf dem Rad unterwegs. Das gilt besonders für Parksituationen, wenn Fahrer plötzlich und ohne in den Rückspiegel zu schauen die Türe öffnen und auf diese Weise die sogenannten Dooring-Unfälle provozieren.

Die Verwaltung wird ungeachtet dessen jetzt einen entsprechenden Vorschlag für die Juni-Sitzung der BV vorbereiten, stimmt dann auch der OVA im August zu, bekommt Düsseldorf seinen ersten Radweg, der in keiner Straßenverkehrsordnung jemals Niederschlag finden würde.

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