Mehr Groß-Events sollen in die Düsseldorfer Hallen

Die Stadttochter DCSE meldet Umsatz- und Gewinnplus. Vor allem das Kongress-Geschäft boomt, Arena-Konzerte aber sind rar.

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Foto: DC

Düsseldorf. Die Veranstaltungswirtschaft in Deutschland wächst — und das gilt auch für die Stadttochter mit dem sperrigen Namen „Düsseldorf Congress Sport & Event“ (DCSE). Kein Wunder, schließlich ist die der größte Betreiber von Veranstaltungsstätten in der Republik. Und weil 2014 ein herausragendes Veranstaltungsjahr in der Stadt war, schloss die DCSE es mit einem um 4,4 auf 31,3 Millionen Euro gewachsenen Umsatz ab (plus 16,4 Prozent).

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Hilmar Guckert, der erste Geschäftsführer, erwartet für dieses Jahr eine Fortsetzung des Wachstumskurses. Umsatz und Besucherzahl sollen leicht steigen — obwohl die Zahl der Veranstaltungen massiv zurückgehen wird, von 4171 auf nur noch 2382. Erschwerend hinzu kommt, dass die ganz großen Veranstaltungen in der Esprit-Arena 2015 bislang Fehlanzeige sind: kein Fußball-Länderspiel, kein Eishockey-Wintergame, kein großes Konzert. Da freilich sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, es liefen konkrete Verhandlungen mit drei Interessenten, sagte Geschäftsführer Martin Ammermann.

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Martin Ammermann, DCSE

Ammermann bleibt formell zuständig für den Sport- und Konzertbereich, um aber mehr Konzerte nach Düsseldorf zu holen (2014 waren es genau 100, in den nächsten Jahren sollen es konstant 120 werden), übernimmt der in der Branche gut vernetzte Prokurist Manfred Kirchenstein ab sofort die „musikalische“ Vermarktung für alle Hallen, also für Arena, Dome, Mitsubishi Electric Halle und Castello.

Ammermann wiederum betont, dass man 2013 mit fünf und im vergangenen Jahr mit vier Großkonzerten in der Arena (Udo Lindenberg, One Direction, Rolling Sto´nes) bei den deutschen Stadien ganz vorne gelegen habe: „Dieses Jahr ist außer AC/DC, die auf der Kölner Jahnwiese spielen und Helene Fischer nicht viel unterwegs“, sagt er, „und Helene Fischer haben wir ja im Mai im Dome“.

Große Gewinne macht die DCSE, der die großen Hallen nicht gehören, nie, 2014 blieben am Ende immerhin 180 000 Euro hängen, kalkuliert hatte man ganz bescheiden mit 52 000.

Wichtiger ist der Gesellschaft, wie viel „Umwegrendite“ sie ihrer Mutter Stadt verschafft: 385 Millionen Euro sollen es laut Guckert sein, die die Veranstaltungsgäste hier lassen. Ein Kongressgast gibt demnach im Schnitt 386 Euro pro Tag in Hotels, Gastronomie, Taxi, Geschäften oder sonstwo aus, beim Konzert-Besucher sollen es 56, beim Sportzuschauer 70 Euro sein.

Schaut man sich die 4171 Veranstaltungen genauer an, sieht man, welch enorme Bedeutung Firmenveranstaltungen, Seminare und kleinere Tagungen haben: Sie machen mehr als 96 Prozent aus. Dazu zählen übrigens neuerdings auch fünf Abi-Bälle.

Aber es gibt auch immer mehr große Kongresse mit über 1000 Teilnehmern, insbesondere der Medizinbereich legt da zu (2011: 8; 2015: 20). Um noch „breiter aufgestellt zu sein“, wie es auch Guckert formuliert, will die DCSE ihre Palette an Veranstaltungen auf eher ungewohntes Terrain erweitern, nämlich auf „Community-Events“ wie die Japan und Anime-Convention Dokomi.

Die größere Herausforderung freilich, das räumt Guckert ein, bleibt es, mehr Großveranstaltungen nach Düsseldorf zu holen. Denn die Stadt hat nun mal große Häuser.

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