Mehr Container sollen unter die Erde

Die Stadt prüft zurzeit die Bedingungen an 30 Standorten. CDU-Fraktionschef fordert, einige Altpapiercontainer abzuschaffen.

Mehr Container sollen unter die Erde
Foto: Bernd Nanninga

Das Verhältnis von CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt und Oberbürgermeister Thomas Geisel war zuletzt vor allem durch eines geprägt: erbitterten Streit. Doch in einer Sache herrscht nun überraschende Einigkeit zwischen den beiden: Die Stadt muss sauberer werden. (Obwohl, so ganz ohne Zwist geht es offenbar doch nicht, so reklamieren beide für sich, die Idee zur Anti-Müll-Kampagne zuerst gehabt zu haben.)

Gutt ist seit rund 20 Jahren Vorsitzender des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen und damit der Müllexperte der CDU schlechthin. Er ist sich sicher: „Die Vermüllung nimmt zu. So kann es nicht weiter gehen.“ Auch Geisel sagte bereits: „Hier muss gehandelt werden.“

Das für beide größte Ärgernis sind zugemüllte Standorte für Altpapier- und Altglascontainer. Ein Lösungsansatz, den beide verfolgen: mehr Container unter die Erde verlegen, so dass sie weniger anfällig für wilde Müllkippen sind. Geisel hat 30 von ihnen als besonders kritisch ausgemacht und will nun jährlich rund 500 000 Euro zur Verlegung bereitstellen. „Wir sollten den Schmutznestern nach und nach zu Leibe rücken.“ Gutt glaubt, dass rund vier Standorte pro Jahr machbar sind. Bislang sind nur 34 von insgesamt 850 Glas- und Altpapier-Containerstandorten unterirdisch angelegt.

Welche Plätze zuerst an die Reihe kommen, ist noch offen. Die Stadt prüft zurzeit, welcher Aufwand an den verschiedenen Orten zur Verlegung notwendig ist. „Dies wird noch einige Monate in Anspruch nehmen“, sagt Stadtsprecher Volker Paulat.

Gutt reicht die Verlegung der Container aber noch nicht aus. Aus seiner Sicht werden die Standorte nach der Leerung nicht wie vereinbart ausreichend gründlich von der Awista gereinigt. „Vielleicht mit einem Extra-Trupp.“ Sobald Müll liegenbleibe, sinke nämlich die Hemmschwelle neuen Abfall abzulegen.

Zudem sollte die Stadt überlegen, ob sie nicht einige besonders verdreckte Standorte ganz auflöst. Denn, oftmals entsorgen laut Gutt Gewerbetreibende ihren Müll in den Sammelcontainern, obwohl die für Privathaushalte gedacht sind. Und die wiederum könnten gratis eine Blaue Tonne nutzen.

Um die Leerung der Container effektiver zu gestalten, macht Gutt noch einen weiteren Vorschlag: „Die Container könnten ohne großen Kostenaufwand mit Sensoren ausgestattet werden, so dass sie melden, wenn sie voll sind.“

Für Gutt hat das Thema Müll eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. „Sauberkeit ist eine Visitenkarte für eine so internationale Stadt wie Düsseldorf.“ Er plädiere deswegen auch für eine PR-Kampagne zum Thema, um die Menschen in der Stadt mehr dafür zu sensibilisieren. In einer sauberen Stadt fühle man sich nicht nur wohler, sondern übernehme auch mehr Verantwortung. Auch Geisel sagt, dass man es den Bürgern der Stadt und den internationalen Gästen schuldig sei, mehr für eine saubere Stadt zu tun. Er kündigt mehr Werbung für Hotline und Melde-App der Stadt an, über die verschmutzte Stellen angemahnt werden können.

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