Software in Düsseldorf Software aus Düsseldorf hält Gedächtnis von Senioren fit

Düsseldorf. · Media4Care entwickelte eine Software mit seniorengerechten Gedächtnisübungen – zu den Nutzern gehören Bewohner des Katharina-von-Bora-Hauses.

 Unternehmer Marc Aurel Engels mit dem Media4Care-Tablet, das betroffene Menschen unterstützen soll. 

Unternehmer Marc Aurel Engels mit dem Media4Care-Tablet, das betroffene Menschen unterstützen soll. 

Foto: Media4Care

(werth) Die Idee, sein Unternehmen Media4Care zu gründen, hatte Marc Aurel Engels vor rund sieben Jahren, nachdem er wieder einmal seinen schwer an Demenz erkrankten Großvater im Pflegeheim besucht hatte. „Ich zeigte ihm auf meinem Tablet Familienfotos, und er war trotz seiner demenziellen Einschränkungen sehr interessiert an den Bildern, hat gelächelt und sich vielleicht erinnert“, sagt der 36-Jährige. Entstanden ist dann eine Software mit mehr als 700 seniorengerechten Gedächtnisübungen verschiedener Schwierigkeitsgrade, die auf Tablets vorinstalliert sind – sie sind einfach und barrierefrei zu nutzen und stimulieren kognitive Areale im Gehirn – bei Menschen mit und ohne Demenz gleichermaßen.

Von Fotos und Filmen über Spielsammlungen bis hin zu Musik und dem einen oder anderen Quiz ist die Auswahl groß. Zudem werden die Inhalte ständig weiterentwickelt – in Zusammenarbeit mit Experten wie etwa Ergotherapeuten, aber auch mit Betreuungskräften und persönlich betroffenen Angehörigen.

Mehr als 4000 Pflegeeinrichtungen in Deutschland nutzen inzwischen diese Tablets bereits, eins davon ist das Düsseldorfer Katharina-von-Bora-Haus. Seniorin Gertrud Wegner gehört zu den begeisterten Nutzerinnen. Die 85-Jährige freut sich jeden Tag, wenn Betreuungspädagogin Carmela Christ mit dem Tablet in ihren Wohnbereich kommt – denn dann spielen sie beispielsweise gemeinsam Memory oder reisen virtuell durch Griechenland oder Italien. „Am Anfang war ich ein bisschen skeptisch, schließlich kannte ich ein solches Tablet nicht“, erklärt Wegner. Inzwischen, so die alte Dame weiter, könne sie sich den Alltag ohne diese Gedächtnisübungen aber gar nicht mehr vorstellen. „Damit bleibe ich fit im Kopf“, sagt Gertrud Wegner.

Das Tablet sei eine große Bereicherung für die Betreuung der Senioren, sagt auch Carmela Christ. Sie ist für die Beschäftigung der Heimbewohner zuständig, veranstaltet regelmäßige Bastel- und Spielerunden.

Die auf dem Tablet installierten Übungen seien eine gute Ergänzung zu ihren sonstigen Angeboten, insbesondere für die an Demenz erkrankten Bewohner.

„So gibt es beispielsweise viele Bilder aus dem Alltagsleben der 1950er- Jahre, an die sich auch Senioren mit Demenz oftmals noch recht gut erinnern können“, erklärt die 48-Jährige.Mehr Informationen gibt es dazu im Internet.

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