Massen-Rausch: Schüler feiern Promilleparty am Rhein

Am Samstag wollen 750 Schüler in Urdenbach Gas geben. Bei einem Treffen im April mit 2.000 Teilnehmern gab es Verletzte.

Düsseldorf. Die erste große Party hat Düsseldorf bereits hinter sich: In der Nacht vom 25. auf den 26. April haben fast 2.000 Heranwachsende zwischen 18 und 25 Jahren am Unterbacher See gefeiert.

Die ersten Stunden liefen glatt, doch nach übermäßigem Alkoholkonsum gab es Ärger. Mit 16 Streifenwagen rückte die Polizei zu später Stunde an. Es gab Anzeigen wegen Ruhestörungen und Körperverletzung, ein Gast wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei bestätigte am Donnerstag auf WZ-Anfrage die Geschehnisse.

Am Samstag steht das nächste Massentreffen an, diesmal in Urdenbach. In der Internet-Plattform "SchülerVZ" verabreden sich derzeit Jugendliche an der Fähranlegerstelle Zons zur größten Schüler-Party im Freien, die Düsseldorf je gesehen hat. 750 Gäste stehen bislang auf der Liste und es werden immer mehr. "Rhein-Break-Party" heißt der Spaß, was - glaubt man den Internet-Äußerungen - bedeutet, dass sich Jugendliche am Rhein mal "ordentlich die Kante" geben wollen. Initiator soll ein Hildener Oberstufenschüler sein, der die Gruppe "Rhein Breaks" Anfang Mai gegründet hat.

Für die Party am Samstag sind klare Ansagen formuliert: "Jeder sorgt für seine eigene Verpflegung, nimmt sich selbst Alkohol, Essen, Sitzdecken mit." Es folgt noch der Hinweis, welche Alkoholika ab 16 und welche ab 18 konsumiert werden dürfen. Und: "Wenn ihr ’was trinkt, ist das eure eigene Verantwortung". Dass es um Rausch geht, wird rasch klar, wenn man im Internet nachliest, dass sich mancher Gast schon jetzt Sorgen darüber macht, dass Schnorrer den teuren Alkohol wegtrinken könnten.

Polizei und Ordnungsamt beobachten die Massen-Happenings mit Skepsis. "Bei dieser Menge an Menschen kann man nur begrenzt etwas tun", sagt Michael Zimmermann, kommissarischer Leiter des Ordnungsamtes. "Wir können schlimmste Auswüchse verhindern, mehr nicht." Verbieten könne man solche Treffen nicht. Auch dann nicht, wenn fehlende sanitäre Anlagen, Müllberge und vor allem trinkfreudige Jugendliche Unangenehmes befürchten lassen. Eine Veranstaltung wie die geplante gilt formal als Einzelveranstaltung, wie jedes Grillen am Rhein.

Eine Party im Internet anzukündigen, ist Trend. Ob der kleine Geburtstag oder auch einfach nur das Zelebrieren des nächsten Wochenendes: Alles wird in der Gemeinschaft online angekündigt. Paradox und riskant: Oft nimmt man fremde Personen sogar gerne in Kauf. Der Grund ist der Drang nach möglichst viel Abwechslung. "Es ist auf Dauer langweilig, immer mit denselben Leuten abzuhängen", sagt ein Düsseldorfer Gymnasiast.

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