Kostenübernahme durch das Land Ruf nach Gratis-FFP2-Masken wird lauter

Düsseldorf · Nachdem das Tragen von medizinischen Masken in der Bund und Länder Konferenz als Pflicht festgesetzt worden ist, ruft die Politik zur Verteilung von kostenlosen FFP2-Masken auf.

Der Ruf nach Gratis-FFP2-Masken wird lauter
Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

FFP2-Masken bieten gegen das Coronavirus nicht nur einen Fremdschutz, sondern bis zu einem gewissen Grad auch einen Eigenschutz vor Ansteckung. Andererseits sind sie aber auch nicht ganz billig – Angebote in Apotheken und im Internet bewegen sich je nach Abnahmemenge zwischen 1,75 oder auch mehr als drei Euro pro Stück. Angesichts dessen ruft die Opposition in NRW die schwarz-gelbe Regierung zum Handeln auf. Lisa-Kristin Kapteinat, Fraktionsvize der SPD im Landtag: „Wir wollen, dass alle Menschen in NRW FFP2-Masken kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen.“ Gesundheitsversorgung und gesellschaftliche Teilhabe dürften nicht vom Einkommen abhängen. Die SPD fordert, die Bereitstellung der erforderlichen Mittel von 500 Millionen Euro aus dem NRW-Rettungsschirm. Das NRW-Gesundheitsministerium wollte sich vor den jüngsten neuen Beschlüssen zur Pandemiebekämpfung am Dienstag noch nicht zu dem Antrag positionieren.

Es gibt allerdings für Teile der Bevölkerung eine andere Möglichkeit, günstig an die begehrten Masken zu kommen. Laut „Schutzmasken-Verordnung“ erhalten besonders gefährdete Menschen in den nächsten Wochen per Post zwei Coupons für jeweils sechs FFP2- oder vergleichbare Masken. Diese können in Apotheken gegen eine Eigenbeteiligung von zwei Euro je sechs Masken eingelöst werden. Der Versand der Coupons erfolgt im Auftrag der Bundesregierung durch die Krankenkassen.

Ein Leser dieser Zeitung hat bei seiner Kasse angefragt, wie lange es denn noch dauere, bis er den Gutschein bekomme. Antwort: „Die Berechtigungsscheine für den Bezug der FFP2-Schutzmasken werden den Krankenversicherungen von der Bundesdruckerei zur Verfügung gestellt. Die Auslieferung der Berechtigungsscheine verzögert sich in Teilen jedoch leider bis Anfang Februar. Da wir abhängig von der Zulieferung der fälschungssicheren Berechtigungsscheine sind, besteht für uns keine Möglichkeit, den Versand zu beschleunigen.“

Der Leser ist empört, dass es nun noch bis Februar dauern soll. Doch auch andere Krankenkassen bestätigen, dass bislang nicht alle Berechtigungsscheine bei ihnen angekommen sind. Sie haben aber durchaus bereits mit dem Verschicken der Coupons begonnen. So antwortet die DAK Gesundheit auf eine entsprechende Anfrage dieser Zeitung: „Wir haben bundesweit bereits eine Million Gutscheine für FFP2-Masken an unsere Versicherten verschickt. Weitere 1,5 Millionen werden wir sofort versenden, wenn die Gutscheine der Bundesdruckerei bei uns eingehen.“ Alle Begleitschreiben seien bereits versandfertig. Insgesamt werde man bundesweit ungefähr drei Millionen Gutscheine an die Versicherten versenden. Beim Zeitkorridor sei man aber abhängig von den Zulieferungen der Bundesdruckerei.

Der Versand erfolge in drei Tranchen: Zuerst werden Personen ab 75 Jahren angeschrieben, anschließend Personen ab 70 Jahren und Jüngere mit bestimmten Risikofaktoren sowie zuletzt alle Versicherten ab 60 Jahren. Der Versand werde sich voraussichtlich bis in den Februar erstrecken.

Bei der Techniker Krankenkasse hat der Versand der Coupons bereits am 11. Januar begonnen. Auch hier gilt entsprechend den Vorgaben die gleiche Reihenfolge bei den Versendungen. Betroffene müssten nichts unternehmen. Sie werden automatisch von ihrer Krankenkasse angeschrieben. Auch vonseiten der TK heißt es, dass sich aufgrund der Menge von mehreren Millionen Schreiben der Versand voraussichtlich bis in den Februar hinziehen wird.

Gleiches Bild bei der Barmer Ersatzkasse. Diese hat bisher zwei von drei Tranchen von der Bundesdruckerei erhalten. Insgesamt werden es für die Barmer 4,5 Millionen Voucher. Diese werden jeweils direkt nach der vorgegebenen Reihenfolge versendet. Auch hier wird es bis zu den letzten Zusendungen an die 60 bis 69-Jährigen bis in die erste Februarwoche dauern.

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