NRW Kneipen sind (noch) benachteiligt

Düsseldorf · In Diskotheken darf ohne Maske und Abstand getanzt und gefeiert werden – in Kneipen jedoch nicht. Die Stadt Düsseldorf will sich nun für eine Lockerung der Corona-Regeln einsetzen.

 OB Keller will dafür sorgen, dass auch in Düsseldorfer Kneipen die lockereren Corona-Regeln gelten wie in Discos.

OB Keller will dafür sorgen, dass auch in Düsseldorfer Kneipen die lockereren Corona-Regeln gelten wie in Discos.

Foto: dpa/Britta Pedersen

(veke) In Düsseldorfer Diskotheken darf ohne Maske und Abstand getanzt werden, wenn die Gäste einen Nachweis über Immunität oder einen negativen Test vorzeigen – in Kneipen gilt das aber nicht. Hierfür habe der Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) „kein Verständnis“, wie er am Freitag sagte. Die Stadt sei darum mit dem Land NRW im Gespräch, um auch Kneipen solche Lockerungen zu ermöglichen, die bislang noch „schlechter gestellt“ seien als Clubs. Voraussetzung sei die 2G-Regel, so Keller.

Der neuen Corona-Schutzverordnung zufolge dürfen Diskotheken auch mit einem Schnelltest, der nicht älter ist als sechs Stunden, betreten werden. Für die Gastronomie entfallen zwar jetzt Abstandsregeln zwischen den Plätzen, die müssen aber weiter fest vergeben werden, etwa an Tischen oder der Theke. Auch die Maske muss beim Verlassen des Platzes weiter getragen werden. Eine Ausnahme gibt es bislang nur für die Altstadt-Kneipe Knoten, die wie eine Diskothek verfahren darf. Denn es handele sich um einen „clubähnlichen Betrieb“, hieß es vom Gesundheitsministerium.

Gleichzeitig mahnte der Düsseldorfer Oberbürgermeister zur Wachsamkeit. Experten und Kliniken sagten einen Anstieg der Infektionen im Herbst voraus, so Keller. Er rät darum, weiterhin freiwillig Maske zu tragen, wo Abstände nicht eingehalten werden können. Seit Freitag gilt zudem die 2G-Regel bei städtischen Veranstaltungen – ein negativer Test reicht dort zur Teilnahme nicht mehr aus. „Ich bin überzeugt davon, dass das der richtige Weg ist“, sagte Keller.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Düsseldorf sinkt stetig und liegt derzeit bei 70,1 (Vortag: 75,9). Seit Beginn der Pandemie wurde bei insgesamt 31 833 (+62) Düsseldorferinnen und Düsseldorfern eine Corona-Infektion diagnostiziert. Aktuell sind rund 830 Personen infiziert. 58 Infizierte werden in Krankenhäusern behandelt, davon 21 auf Intensivstationen. 30 500 Personen sind inzwischen genesen. 471 (+2) Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind bisher in Düsseldorf gestorben. Die Zahl der in Düsseldorf geimpften Personen steigt auf 460 312 – davon haben 411 669 Menschen bereits ihre Zweitimpfung erhalten.

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