Marathon: Sauwetter schreckt Läufer und Zuschauer ab
Starker Regen macht die Straße fast zur Wasserbahn. Ein neuer Streckenrekord wird nicht aufgestellt.
Düsseldorf. In seinen letzten Zügen gibt der April noch einmal seine Wetterumschwünge zum Besten. Lange Wasserfäden ziehen sich am Morgen des zwölften Marathons von der dichten Wolkendecke hinunter. Die Läufer schützen sich auf ihrem Weg zum Startpunkt am Joseph-Beuys-Ufer mit Regencapes vor der Nässe. Um 9 Uhr fällt der Startschuss für rund 2800 Teilnehmer. 4000 Läufer hatten sich angemeldet, doch viele verzichteten wegen des Regens lieber auf die Tortur.
Enrico Dietrich lässt sich vom Regen jedoch nicht unterkriegen. Der 29-Jährige hat sich fünf Monate lang auf die 42,195 Kilometer vorbereitet. „Ich habe fast jeden Tag trainiert“, sagt er. In der letzten Zeit habe er darauf geachtet, viele Kohlenhydrate zu sich zu nehmen.
Als Favorit für das Siegertreppchen wird zu Beginn des Marathons Endeshaw Negesse gehandelt. Der 24-Jährige Äthiopier will versuchen, den Streckenrekord von 2 Stunden 7 Minuten 48 Sekunden zu knacken. Er hat sich gegen das nasskalte Regenwetter bei circa 14 Grad mit Mütze und Handschuhen gewappnet.
2013 sahen 400.000 Menschen dem Marathon zu. Dieses Jahr sind 150.000 Zuschauer weniger gekommen. Doch Karsten Welle steht mit seinem Sohn Robin (4) am Straßenrand und lässt sich das Ereignis nicht entgehen: „Wir warten darauf, einen guten Freund anzufeuern.“
Nach 2 Stunden 32 Minuten erreicht Enrico Dietrich das Ziel. Er gehört zu den ersten 40 Läufern, die die Ziellinie passieren. „Ob man es glaubt oder nicht, es hat wirklich Spaß gemacht.“