Mann droht im Gerichtssaal mit Blutbad

Angehöriger des Toten vom Breitscheider Kreuz fiel beim Prozess aus der Rolle.

Düsseldorf. Ein Verwandter des erschossenen Ex-Bankräubers Wolfgang Leifels (49) hat am Donnerstag unter den Angehörigen der wegen Mordes Angeklagten mit auffälligem Verhalten und wüsten Drohungen für so viel Unruhe gesorgt, dass die Kriminalpolizei einschreiten musste.

"Ich werde ein Blutbad anrichten", soll der 44-jährige Bruder von Leifels, der im November 2008 tot hinter einer Lärmschutzwand am Autobahnkreuz Breitscheid gefunden worden war, gedroht haben. Mit Blick auf die des Mordes angeklagte 40-jährige Kauffrau und ihren 50-jährigen Angestellten soll er gesagt haben: "Die kriegen sowieso nur ein Knöllchen." Ansonsten habe er mit einem so seltsam starren Blick in den Schwurgerichtssaal geblickt, dass sie sich bedroht fühlten, berichteten Angehörige dem Staatsanwalt Ralf Herrenbrück.

Dieser verständigte die Mordkommission der Kriminalpolizei und veranlasste Einlasskontrollen. Prozess-besucher wurden durchsucht und ihre Personalausweise kopiert. Dabei konnte der Störer mit dem starren Blick identifiziert werden.

Die Kriminalbeamten baten ihn zur Anhörung ins Polizeipräsidium. Dort sagte er: "Ich habe alles so gesagt, aber ich habe es nicht so gemeint." Mit der Zustimmung des Mannes wurde seine Wohnung durchsucht. "Wir mussten sicher gehen", erklärt Herrenbrück. Der Mann zeigte sich einsichtig und versprach, der Verhandlung bis zur Urteilsverkündung fern zu bleiben. An dieses Versprechen hat er sich zumindest am Freitag gehalten. Trotzdem fand der Prozess unter deutlich schärferen Sicherheitsvorkehrungen statt.

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