Düsseldorf LVR-Klinikum: Ein Bauzaun wird zum Ideenpool für Nachhaltigkeit

Patienten des LVR-Klinikums arbeiten zusammen mit Düsseldorfer Künstlern und dem Eine-Welt-Netz.

Düsseldorf: LVR-Klinikum: Ein Bauzaun wird zum Ideenpool für Nachhaltigkeit
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. In was für einer Welt wollen wir zukünftig leben? Wie soll sich diese Welt verändern? Und wie können wir dazu beitragen? Diese Fragen stellen sich seit Sonntag auch Düsseldorfer Steet-Art-Künstler mit Mitarbeitern und psychischKranken des LVR-Klinikums auf der Hardt. Ihre Ideen dazuhaben sie in Szene gesetzt: in Form von bunten Kunstwerken auf einem gut 700 Meter langen Bauzaun auf dem Klinikgelände in Grafenberg, hinter dem seit Mai diesen Jahres ein Klinikneubau entsteht.

Es sind bunte Bilder, die den Bretterzaun seit Sonntag zieren, kleine Kunstwerke. Die, die sie fertigten, setzen sich mit nachhaltiger Entwicklung auseinander, konkret mit den Zielen, welche die Vereinten Nationen im September 2015 beschlossen haben. Darin geht es unter anderem um die Bekämpfung von Armut, die Gleichstellung von Frauen und fairen Welthandel.

Sebastian Kalitzki zum Beispiel zeigt das Portrait eines abstrakten Menschen, der sich in einem blauen Netz aus Klebeband verstrickt. „Es ist ein kollegiales Zusammenspiel mit Patienten und der Klinik, hier am Bauzaun“, sagt der Graffiti-Künstler.

Entwickelt haben das Projekt die LVR-Kliniken, der Düsseldorfer Kunstverein „Farbfieber“ und das NRW-weite „Eine-Welt-Netz“ gemeinsam. Peter Hoffmann vom Klinikum sieht das Projekt auch aus der therapeutischen Perspektive: „Wir werden in den nächsten Monaten damit arbeiten.“ Weitere Bilder sollen folgen, in denen sich die Patienten mit den Themen fortsetzend auseinandersetzen. „Denn schließlich betrifft das Ganze auch unsere Patienten“, sagt Hoffmann: „Viele von ihnen leben in einer Welt, die sie nicht verstehen und in der sich aus ihrer Perspektive etwas ändern muss.“

Rund 20 Künstler halfen Sonntag mit, den Zaun in ein großes Kunstwerk zu verwandeln. Um sie herum feierten Besucher und Mitarbeiter des besonderen Projekts derweil ein kleines Fest, mit kubanischer Salsa-Musik.

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