Schule Media Lab: Das digitale Klassenzimmer als Chance

Düsseldorf · Lehrer, Kinder und Eltern sollen sich in dem neuen Zentrum über digitale Medien im Unterricht informieren können.

 Die Eröffnung des Media Lab verfolgt dieser Schüler ganz digital mit dem Tablet-PC.

Die Eröffnung des Media Lab verfolgt dieser Schüler ganz digital mit dem Tablet-PC.

Foto: Frederike Grund

Wie Lehrkräfte zukünftig digitale Medien in ihren Unterricht einbauen können, zeigt das LVR-Zentrum für Medien und Bildung ab sofort im Media Lab. Bei dessen Eröffnung am Mittwoch konnten sich Besucher unter Anleitung von Grundschülern der Heinrich-Heine-Grundschule und der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Urdenbach über digitale Spiele und Apps informieren und hatten die Möglichkeit, ihre eigene Reise auf dem Weg ins digitale Klassenzimmer anzutreten. „Digitale Medien durchdringen den Alltag“, weiß Stefan Drewes. Er ist Leiter des LVR-Zentrums für Medien und Bildung und plädiert für eine nachhaltige Entwicklung von Medienkompetenz, die es bereits den Jüngsten in Schulen beizubringen gelte. Das Medienlabor solle dabei Pädagogen und auch Eltern und Schülern helfen, sinnvolle von nicht-sinnvollen Innovationen zu unterscheiden und gegebenenfalls weiter in den Unterricht zu tragen.

In der GGS Urdenbach ist das digitale Klassenzimmer bereits seit 2012 keine Utopie mehr, sondern fester Bestandteil des Lehrplans. Vier Schüler der GGS Urdenbach waren ebenfalls bei der Eröffnung anwesend.

 Robert (l.) und seine Mitschüler im Media Lab.

Robert (l.) und seine Mitschüler im Media Lab.

Foto: Alexandra Kaschirina

Einer von ihnen ist Robert, neun Jahre alt und Viertklässler der GGS. Stolz präsentiert er den Umstehenden die Ergebnisse der vergangenen Unterrichtseinheiten zum Thema Planeten. Ausgestattet mit Tablet-Computern und mit Hilfe der App „Keynotes“ haben Robert und seine Mitschüler ein Quiz über das Sonnensystem erstellt. Das Quiz, inklusive eigens vertonter Dateien, Videos und Bildern, haben die Schüler in eine Präsentation eingebettet, die sie auf einem Tablett abrufen. Ein paar Meter weiter läuft Roberts Mitschüler, ebenfalls ein Tablett hochhaltend, durch die Menge. Auf dem Bildschirm wird ihm angezeigt, wo sich die Planeten gerade befinden – je nachdem, in welche Himmelsrichtung im Raum er die Kamera seines Tablets gerade richtet.

Konstantin, der die vierte Klasse der Heine-Grundschule besucht, erläutert eine Programmier-App, mit der er ein Lego-Auto samt Bewegungssensor vor sich auf dem Tisch steuern kann. Als „Digital Native“ bedient er das Tablett mit mehr Leichtigkeit als so mancher Anwesender.

An anderer Stelle können Besucher das Spiel „Monkey Swag“ ausprobieren, das 2018 den deutschen Computerspielpreis gewonnen hat, und, eingebettet in ein Szenario der Schatzsuche, Kindern Geometriekenntnisse vermitteln soll.

Was das Media Lab deutlich macht: Es gibt noch viel zu entdecken in den Bereichen medienpädagogisches Lernen und Digitalisierung des Klassenzimmers. Das gilt nicht nur für Schüler, sondern insbesondere für die Lehrkräfte. Dies sei lohne sich, denn Unterrichtsqualität könne durch Digitalisierung bei richtiger Nutzung steigen, sagt Mathias Richter, Staatssekretär im Ministerium Schule und Bildung NRW.

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