Luxus-Hotels abgezockt: Bewährung

Schausteller ließ sich Whiskey bringen und buchte Massage.

Düsseldorf. Eine Vorliebe für feine Adressen entwickelte Kai C., nachdem er im Januar dieses Jahres seine Wohnung verloren hatte. Der 46-Jährige mietete sich in Edel-Hotels an der Königsallee oder im Hafen ein, ließ sich Whiskey oder Schokolade aufs Zimmer bringen und entspannte sich bei einer Massage, die er auf die Rechnung setzen ließ. Allerdings verabschiedete sich der Schausteller, ohne zu bezahlen. Am Dienstag musste sich der 46-Jährige darum wegen Betruges vor dem Amtsgericht verantworten.

Am 19. Januar stieg Kai C. zunächst im Steigenberger Parkhotel an der Königsallee ab, blieb vier Tage und ließ sich das Frühstück schmecken. Auf der Rechnung von 675 Euro blieb das Hotel sitzen. Danach zog der Vater von zwei Kindern noch in sechs weitere Hotels, ließ sich mal sechs Whiskey kredenzen und schaute sich Videofilme an, die eigentlich bezahlt werden müssen. Insgesamt richtete er so einen Schaden von mehr als 4000 Euro an.

Unter den Hoteliers hatte es sich offenbar herumgesprochen, dass ein Betrüger in der Stadt unterwegs ist. Da nützte es dem Schausteller auch nicht, dass er versuchte, sich unter Fantasienamen wie Jan Schneider oder Jean Seidel einzumieten. Am 28. Februar war der unbezahlte Urlaub beendet. Als der 46-Jährige in einem Hotel an der Mercedesstraße eine nicht gedeckte Kreditkarte vorlegte, wurde er von der Polizei noch an der Rezeption festgenommen und saß bis zum Prozessbeginn in Haft.

Am Dienstag erklärte Kai C., dass er nach einem Streit mit dem Vermieter seine Wohnung verloren habe, zunächst aber nicht zu seinen Eltern wollte. Warum er sich zum großen Teil Hotels der höheren Preiskategorie aussuchte, verriet er nicht. Trotzdem kam der wegen verschiedener Delikte vorbestrafte Schausteller noch einmal mit einer Strafe von zwölf Monaten auf Bewährung davon, Er verließ das Gericht als freier Mann — und wohnt jetzt doch wieder bei den Eltern.

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