Wasserball-Interview „Der Pokal ist etwas Besonderes“

Düsseldorf · Joost van Kaathoven spricht auch über den Aufstieg.

 In der kommenden Saison könnte im Rheinbad 50 Bundesliga-Wasserball zu sehen sein.

In der kommenden Saison könnte im Rheinbad 50 Bundesliga-Wasserball zu sehen sein.

Foto: Scheidemann/Frederic Scheidemann

Die Wasserballer des DSC 98 haben in dieser Saison alle Ziele erreicht: Meister und Pokalsieger. Sogar der Aufstieg in die Bundesliga ist möglich. Weil Neustadt, Plauen und Wedding aus der Bundesliga zurückgezogen haben und Ost-Zweitliga-Meister Magdeburg auf den Aufstieg verzichtet, könnte der DSC 98 in der nächsten Saison in der Bundesliga starten. Ob er das tut, will sorgfältig überlegt sein, hat uns im Interview Kapitän Joost van Kaathoven erzählt.

Herzlichen Glückwunsch! Ihr seid Meister und Pokalsieger geworden. War das von Anfang an euer Ziel?

Joost van Kaathoven: Wir hatten die Saison zuvor schon als Meister beendet und danach kann man sich kein anderes Ziel setzen, als wieder Meister zu werden. Das war schon unser Fokus. Der Pokalsieg dagegen ist aber nicht planbar und war auch deshalb kein offizielles Ziel. Eine schwache Leistung reicht ja und man ist draußen. Deshalb sind wir am Ende sehr glücklich, diesen Titel auch geholt haben.

Das Finale war auch knapp...

van Kaathoven: Es war knapp, ja. Wir haben gegen Wuppertal gespielt und am Ende mit 9:8 gewonnen. Es war ein echtes Spitzenspiel. Zum Anfang lagen wir 2:3 hinten, dann haben wir gut gespielt und dann sogar 9:4 geführt. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht, aber die letzten Minute dann erfolgreich herunter gespielt.

Was bedeutet der Pokalsieg?

van Kaarhoven: Das ist vor allem für die Spieler und den Verein schön. Ich spiele seit 2011 wieder in Düsseldorf, so lange haben wir den Pokal nicht mehr gewonnen. Meister sind wir in dieser Zeit dreimal geworden. Der Pokalsieg ist also etwas besonderes. Vor allem das Double: Aus dem DSC-Vorstand kann sich niemand erinnern, dass wir das schon jemals geholt haben. Außerdem sind wir jetzt für den Bundesliga-Pokal qualifiziert.

In der Liga habt ihr es ebenfalls spannend  gemacht...

van Kaathoven: Wir sind gut in die Saison gekommen, aber am Ende haben wir noch zwei, drei Punkte gebraucht, um die Meisterschaft fix zu machen. Weil wir das Heimspiel gegen Duisburg verloren hatten, brauchten wir am letzten Spieltag eigentlich einen Sieg in Aachen, um Meister zu werden. Dann aber haben die anderen Teams ihr Spiel verloren und wir standen schon vor dem Anpfiff als Meister fest. Das war ein schöner Saisonabschluss.

Ob ihr aufsteigen wollt, steht aber noch nicht fest. Was sind die Gründe dafür?

van Kaathoven: Da müssen viele Dinge bedacht werden. Zum Beispiel müssen wir uns verstärken. In der 2. Liga haben wir bisher nur „just for fun“ gespielt. In der Bundesliga ist das etwas anders. Wir müssen zwar nicht groß einkaufen, aber uns auf zwei drei Positionen verstärken. Jeder Spieler muss für sich entscheiden, wie er mit dem Aufstieg umgeht, weil wir natürlich intensiver und mehr trainieren müssten.

Geht es auch ums Geld?

van Kaathoven: Natürlich auch. Die Spitzenteams in der Bundesliga haben Etats von etwa einer Million Euro, dafür müssen aber zum Beispiel auch Flüge zu Champions-League-Spielen gezahlt werden. Normale Aufsteiger brauchen etwa 50 000 Euro für einen Saison. Aber ich denke, dass wir in Düsseldorf viele Chancen haben, diese Unterstützung zu bekommen. Die Entscheidung machen wir uns nicht leicht, sie fällt Ende Juli.

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