Wikinger erobern langsam die Gunst der Handball-Fans
Zweitligist HC Rhein Vikings Neuss/Düsseldorf überzeugt mit starken Leistungen, Kampfkraft, Leidenschaft — und Siegen.
Es war allen Verantwortlichen klar, dass die Entdeckung der Neuen Welt durch die Wikinger nicht von heute auf morgen gelingen kann. Doch inzwischen erobern die Spieler von Handball-Zweitligist HC Rhein Vikings Neuss/Düsseldorf zumindest die Herzen vieler Handball-Fans in Düsseldorf seit ihrem Ablegen in Neuss und der Landung im Düsseldorfer Castello. Es wird auch noch ein anstrengender Kampf ganz in der neuen Umgebung heimisch zu werden. Doch inzwischen deutet es sich an, dass die großen Pläne, die in Neuss und Düsseldorf vor rund einem Jahr entwickelt wurden, doch in die Tat umgesetzt werden könnten.
Wer am Sonntag in der Halle war und sich das Spiel der Vikings gegen Saarlouis angeschaut hat, wird wiederkommen. Und das liegt nicht nur an dem überzeugenden 28:19-Erfolg. Zu sehen war das, was die Fans bei ihrer Mannschaft spüren wollen: Kampfkraft, Leidenschaft und Identifikation mit ihrer neuen Heimat.
„Ich danke den Zuschauern“, sagte Vikings-Geschäftsführer René Witte am Sonntag, als der Zweitligist 924 zahlende Handball-Fans begrüßen und unterhalten konnte. „Man sieht, Stück für Stück geht es voran.“ Wenn sich die Erfolge der Vikings richtig herumsprechen, kommen vielleicht dann doch mal wieder die 1000 Zuschauer, die im Durchschnitt für das Projekt ursprünglich angepeilt waren. Und es sind Erfolge, wenn sich ein Neuling nach 13 Spielen mit 12:14 im Mittelfeld der Liga platzieren kann und in einigen Spielen gegen die direkte Konkurrenz — vor allem auswärts — wichtige Zähler holen konnte. „Es ist gefährlich, dass man denkt, es geht jetzt automatisch so weiter“, erklärte Ceven Klatt. Der Trainer der Vikings ist vorsichtig und fordert weiterhin Engagement und den absoluten Willen, den seine Mannschaft an diesem Doppel-Wochenende mit den Siegen in Aue und gegen Saarlouis gezeigt habe. „Die Abwehrleistung, die dazu geführt hat, dass wir zweimal in Folge nur 19 Gegentore erhalten haben, ist auf diese harte Arbeit zurückzuführen.“