Volleyball TV Kalkum-Wittlaer: Jeder Kilometer zählt doppelt

Alle Sportstätten sind geschlossen, der Trainingsbetrieb ist eingestellt und die laufende Meisterschafts-Saison wurde vorzeitig und ohne Vergabe des Meistertitels beendet. So sieht aktuell die sportliche Situation der Volleyballer des TV Kalkum-Wittlaer seit Mitte März 2020. Und dabei schickte sich der aktuelle Stadtmeister im Hobby-Mixed-Bereich an, sowohl seinen Liga- als auch den Pokal-Titel erfolgreich zu verteidigen.

 Die Hobby-Volleyballer des TV Kalkum-Wittlaer sind nicht nur sportlich sehr erfolgreich, sondern engagieren sich auch für soziale Zwecke.

Die Hobby-Volleyballer des TV Kalkum-Wittlaer sind nicht nur sportlich sehr erfolgreich, sondern engagieren sich auch für soziale Zwecke.

Foto: TVKW

Alle Spiele gegen die direkte Meisterschaftskonkurrenz konnten mit Bravour gewonnen werden und es fehlten nur wenige Spiele um den Saisonerfolg des letzten Jahres zu wiederholen. Und dann kam Corona. Zwar soll es in der kommenden Woche auch in den Vereinen weitergehen. Das „Wie“ ist auch beim TV Kalkum-Wittlaer noch nicht geklärt.

Von jetzt auf gleich musste der Volleyball aus den Händen gelegt, Meisterschafts-Träume begraben und der Kontakt zu den Mitspielern eingestellt werden. Eine sehr schmerzliche Erfahrung für alle. Ein paar Wochen vergingen, bis die ersten Volleyballer des TVKW 1 sich der bislang ungeübten (und auch teilweise ungeliebten) Disziplin des sportlichen Laufens notgedrungen zuwendeten, denn der Körper war es schließlich gewohnt, neben Volleyball mit Tennis, Fußball, Badminton  fit gehalten zu werden. Und auch diese Sportarten kann man aktuell nicht alleine oder im Team ausüben.

Wie viele andere fand man sich nun am Rhein, im Grafenberger Wald und im Kalkumer Forst beim Laufen wieder. Was aber fehlte, war der sportliche Ansporn und der wurde durch den Spielertrainer Christian Tobias-Sutter wie so oft gelegt. Er lobte für einen guten Zweck ein Kilometer-Geld aus. Pro gelaufenen Kilometer spendete er einen Euro für ein Projekt auf Jamaika, das sich für Kinder und Jugendliche stark macht, indem es Zugang zu Bildung, Büchern und Computern ermöglicht. Der Gedanke an dieses Projekt trieb viele der TVKW Volleyballer zusätzlich an um jeden Kilometer zu ringen.

Volleyballer laufen für Kölner Kinderonkologie der Uniklinik

Nach der zeitlichen Beendigung der ersten Challenge, wurde von Hartmut Winter, seit vielen Jahren Mitspieler beim TVKW, ein neues soziales Engagement auf die Bühne geholt. Aktuell laufen die Volleyballer Kilometer um Kilometer für die Kinderonkologie der Uniklinik Köln. Mit Spenden werden dort viele Aktionen und Projekte wie die Finanzierung des Elternhauses oder des Klinik-Clowns für die schwer erkrankten Kinder unterstützt. Und dieser Ansporn setzt weitere Kräfte frei. So konnten schon bei der Einen oder dem Anderen Leistungssteigerungen von fast 100 Prozent verzeichnet werden. Und diese Challenge wird nicht die Letzte sein – neue Laufziele werden mit Sicherheit folgen.

Diese einschränkende Corona-Zeit zwingt den TVKW aus seiner Komfortzone heraus zu kommen, sich neue Ziele abseits des Volleyball-Feldes zu setzen. Das aber hat auch durchaus gute Seiten, denn die Hobby-Volleyballer zeigen sich solidarisch mit Menschen, die auch abseits von Corona gravierende Herausforderungen Tag für Tag zu meistern haben.

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