Rollhockey-Bundesliga TuS Nord gewinnt dramatisches erstes Halbfinale

Erst Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit glich Andreas Paczia aus, dann machte Tarek Abdalla den Siegtreffer.

Rollhockey-Bundesliga: TuS Nord gewinnt dramatisches erstes Halbfinale
Foto: Lepke

Düsseldorf. Einige Zuschauer hatten sich noch nicht wieder gesetzt, da war das erste Halbfinale in den Play-offs der Rollhockey-Bundesliga schon beendet. Gerade einmal 30 Sekunden dauerte die Verlängerung beim Aufeinandertreffen des TuS Nord mit Germania Herringen. Da nahm sich das erst 18 Jahre alte Talent Tarek Abdalla ein Herz und feuerte den Ball aus spitzem Winkel ins Tornetz. Das „Golden Goal“ sicherte den Unterrathern einen kaum mehr für möglich geglaubten 3:2 (2:2, 0:1)-Heimsieg.

„Die Mannschaft hat gebrannt, immer an sich geglaubt und ab der zweiten Halbzeit auch immer besser gespielt“, sagte Trainer Dirk Barnekow. Seine Spieler rannten nach dem Siegtreffer Abdallas kollektiv auf das Spielfeld und feierten den ersten Schritt in Richtung Finaleinzug in einer Jubeltraube. Eine Reihe von Zuschauern erlebte die letztlich entscheidende Szene gar nicht mit. „Viele haben sich nach dem nervenaufreibenden Ende der regulären Spielzeit, vor der Halle mit einem Getränk erfrischt“, sagte Coach Barnekow.

Dass es überhaupt zur Verlängerung kam, war einem Treffer von TuS-Kapitän Andreas Paczia zu verdanken. Paczia hatte Sekunden vor der Schlusssirene einen Verzweiflungsschuss abgegeben. Daniel Kutscha fälschte den Ball noch ab. Der TuS glich auf diese Weise spät zum 2:2 aus. „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir nur dieses eine Heimspiel haben werden. Das mussten wir einfach für uns entscheiden“, erklärte Dirk Barnekow.

Gegen den Sieger der Hauptrunde zeigte der TuS eine starke Mannschaftsleistung. Barnekow brachte immer wieder frische Spieler von der Bank, während Herringen fast über die gesamte Spieldauer in nahezu unveränderter Besetzung agierte. Beide Mannschaften duellierten sich auf Augenhöhe. Pech hatte der TuS, dass beide Herringer Treffer jeweils nach abgefälschten Bällen entstanden waren. Daniel Kutscha hatte mit einem sehenswerten Tor das zwischenzeitliche 1:1 markiert.

Für den Sprung ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft fehlt dem TuS nun noch ein Sieg auswärts in Herringen. Am kommenden Wochenende finden am Samstag — und wenn nötig — auch am Sonntag die Spiele zwei und drei in Hamm-Herringen statt. „Ans Finale denkt bei uns noch niemand. Natürlich sind wir in der besseren Ausgangsposition, aber auswärts wird das noch einmal richtig schwer“, sagte Barnekow. Der Traum vom Endspiel und der ersten Meisterschaft nach 19 Jahren lebt trotzdem. Der Fanbus für die Auswärtsspiele ist fast ausgebucht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort