TuRU wie ein Abstiegskandidat

Gegen den VfL Rhede verlieren die Oberbilker mit 0:3 und müssen nun nach unten gucken.

Düsseldorf. Die Mehrheit unter den Zuschauern im Stadion an der Feuerbachstraße war sich einig. So schlecht wie am Sonntag Nachmittag hatte man den Fußball-Oberligisten TuRU schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Der Abonnement-Vizemeister der vergangenen Jahre präsentierte sich im Heimspiel gegen den VfL Rhede wie ein Abstiegskandidat. Die bis dahin sieglosen Gäste entführten mit einem absolut verdienten 3:0 (2:0) alle drei Punkte aus Oberbilk und hätten mit etwas mehr Konzentration im Abschluss noch höheren Schaden anrichten können.

Doch auch so genügte TuRUs Trainer Frank Zilles das ernüchternde Resultat, um deutliche Worte zu finden. „Hier muss niemand mehr nach oben schielen. Von der Tabellenspitze sind wir sehr weit entfernt. Für uns geht es erst einmal ums nackte Überleben. Denn wenn wir so weiterspielen, steigen wir ab“, polterte der ehemalige Profi, dessen Team im unteren Tabellenmittelfeld mit nur acht Punkten aus sieben Spielen feststeckt.

Vor allem die Art der (Nicht-)Zweikampfführung trieb Zilles die Zornesröte ins Gesicht. Zehn Minuten nachdem Simon Lechtenberg die Gäste mit einem Schlenzer in Führung gebracht hatte (6.), durfte Rhedes Simon Schüring durch das gesamte Mittelfeld spazieren, sich auf Höhe des Strafraums noch die Ecke aussuchen und den Ball dann an Jonas Agen vorbei zum 0:2 im Tor unterbringen (16.). Diese Szene war symptomatisch für den Auftritt der Platzherren, die kämpferische Tugenden vermissen ließen und erst mit dem Pausenpfiff durch Nikola Aleksic erstmals auf das VfL-Tor schossen. Den Angreifer hatte Zilles schon nach einer halben Stunde für den ständig hadernden und mit „Gelb“ vorbelasteten Engin Cicem gebracht.

Doch auch dieser Wechsel brachte nicht die erhoffte Wende. Zwar kam die TuRU nun auch mit Gianluca De Meo etwas lebendiger aus der Kabine und gleich zu zwei Chancen zum Anschlusstreffer. Doch die ungewohnte Unordnung in der Defensive blieb.

Zwischen der 53. und 58. Minute ließ Rhede gleich vier klare Gelegenheiten liegen. Kurz darauf wurde das vermeintliche 1:2 von Miguel Lopez-Torres wegen einer strittigen Abseitsentscheidung nicht gegeben. Darüber regte sich aber kaum noch jemand auf. Denn zuzuschreiben hatte sich die TuRU diese Niederlage und das 0:3 kurz vor Schluss selbst.

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