Kö-Lauf Todesfall überschattet Sieg von Thorwirth über 10 Kilometer auf der Kö

Düsseldorf · Maximilian Thorwirth siegt überlegen beim 10-Kilometer-Lauf. 2500 Läufer starten insgesamt beim Kö-Lauf. Ein Todesfall beim Halbmarathon überschattet die Veranstaltung.

 Maximilian Thorwirth wird seinem Anspruch gerecht. Der Läufer des SFD 75 Düsseldorf gewann den Elitelauf über 10 Kilometer auf der Kö.

Maximilian Thorwirth wird seinem Anspruch gerecht. Der Läufer des SFD 75 Düsseldorf gewann den Elitelauf über 10 Kilometer auf der Kö.

Foto: Franke

Der Kö-Lauf ist aus dem Düsseldorfer Sportkalender nicht wegzudenken. 2500 Läufer machten sich am Sonntag bei der 32. Veranstaltung wieder auf dem Weg rund um den Stadtgraben. Obwohl es (wie schon beim Marathon Ende April) erneut einen Todesfall beim Halb-Marathon gab, der nicht nur die Lauf-Chefin Sonja Oberem sehr erschütterte, wurde die Veranstaltung bis zum Ende durchgeführt. Viele Läufer beim Halb-Marathon hatten hinter dem Opernhaus zwar mitbekommen, dass ein Läufer notärztlicher Hilfe bedurfte. Sie alle hatten natürlich gehofft, dass dieser Zwischenfalls nicht tödlich ausgehen würde, was erst am Ende der Veranstaltung bekannt wurde.

Moderator André Scheidt informierte die Zuschauer zusammen mit dem 10 000-Meter-Europameister von 2006, Jan Fitschen, fachmännisch und unterhaltsam. Da war beim Halb-Marathon der Grafenberger Andreas Sprott als erster überlegener Sieger zu feiern, der in der Zeit von 1:15:00 Stunden mit fast zwei Minuten Vorsprung vor dem aus Hannover stammenden Stefan Fangmann gewann. „Auf den Sieg heute bin ich sehr stolz, wäre aber gerne noch schneller gelaufen,“ sagte Sprott, der im Vorjahr schon den in zwei Wochen wieder anstehenden Halb-Marathon von Düsseldorf (Rhein-City-Run) nach Duisburg als Sieger beendet hatte. Bei den Frauen erreichte die Niederländerin Patricia Schreuers in erstaunlich schnellen 1:19:32 Stunden das Ziel und ließ die Vorjahrssiegerin Claudia Schneider (Köln) um über drei Minuten hinter sich. „Das ist hier eine schöne Strecke und Atmosphäre,“ freute sie sich.

Der Favorit läuft den Sieg mit 90 Prozent nach Hause

Über zehn Kilometer gab es den erwarteten Favoritensieg: Bei dem zeigte der 24-jährige Maximilian Thorwirth (SFD 75) in vorzüglichen 31:07 Minuten sein enorm gewachsenes Können. „Ich bin zwar nur mit 90 Prozent Krafteinsatz gelaufen, aber mit der Zeit zufrieden,“ schilderte „Max“ sein Rennen. Der Vierte der Deutschen Meisterschaft über 5000-Meter hatte erst in der Vorwoche nach einer Pause mit dem Training begonnen. Zweiter wurde mit über zwei Minuten Rückstand im Trikot von Schalke 04 ein Läufer, der täglich an der Kö zu tun hat: Alexander Schröder, Studienrat für Mathematik und Sport am Görres-Gymnasium. „Ich war zuvor wegen Verletzungen nie dazu gekommen, beim Kö-Lauf zu starten,“ freute sich Schröder, dass es diesmal endlich geklappt hat. Bei den Frauen war Annika Vössing (26/Essen) in 36:02 Minuten als Schnellste unterwegs.

Über fünf Kilometer gab es einen Doppelsieg für den SFD 75, der mit 60 Helfern, die nahezu alle auch noch liefen, von sechs Uhr an den Streckenaufbau besorgt hatten. Bei den Männern war Abdelmalek Bari in 15:57 Minuten nicht einzuholen. Der 22-jährige Student der Verfahrenstechnik an der Düsseldorfer Hochschule, will am kommenden Sonntag bei der Straßenlauf-DM in Siegburg zusammen mit Max Thorwirth, Andreas Knipping und Alexander Goßmann in der Teamwertung einen guten Platz erreichen. Bei den Frauen war hier die 19 Jahre alte Denise Moser in 18:21 Minuten erfolgreich.

Kurze Zielgerade sorgt für Verdruss bei den Läufern

Kö-Lauf Cheffin Sonja Oberem war mit dem „Ablauf der Veranstaltung soweit zufrieden“. Sie war auch darauf eingestellt, dass sich von den 2500 Läufern erst am Samstag über 400 noch nachmeldeten. „Ich hatte genug Startnummern besorgt, hätte aber nicht gedacht, dass es so viele Nachmeldungen geben würde.“ Kritik fand die veränderte Strecke mit dem Zieleinlauf beim Halb-Marathon und 10-Kilometer-Lauf. Die Schluss-Gerade betrug nämlich nur etwa 20 Meter, zuvor musste man noch scharf nach links abbiegen. „Da werden wir nochmals die Streckenführung optimieren, mir gefällt das auch nicht,“ räumte Oberem ein.

Diese kurze Zielgerade hatten die Starter unter 16 Jahren nicht. „Dafür stimmt wohl die Gesamtstrecke nicht,“ sagte Heinrich Wickum, Vater von Jule Wickum (12) vom ASC, die bei den Mädchen gewann und nur sieben ältere Jungen vor sich hatte. Heinrich Wickum vermutet, dass die gelaufene Strecke „wohl nur 1850 Meter statt der angegebenen zwei Kilometer lang war“.

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