Tischtennis: Süß führt Borussia zum Sieg

Der Rekordmeister gewinnt gegen den TTC Jülich mit 6:3. Der Arbeitssieg gelingt im West-Derby trotz Reise-Strapazen.

Düsseldorf. Die Beine waren schwer bei den Borussen. Doch nicht etwa bei Christian Süß, wie eigentlich erwartet. Der 22-Jährige hatte im Achtelfinale des Pro-Tour-Turniers von Katar am Freitagnachmittag noch gegen den Chinesen Zhang Jike gespielt und mit 2:4 verloren. Damit war Süß der letzte Borusse, der sich aus dem arabischen Staat Richtung Heimat aufmachte. Und als ob dem 22-Jährigen die Reisestrapazen nichts ausmachten, führte er das erwartungsgemäß ohne Timo Boll angetretene Team am Ostersonntag zum 6:3 in der Deutschen Tischtennis-Liga (DTTL) gegen den TTC Jülich.

"Christian war heute der entscheidende Mann", sagte Borussias Trainer Dirk Wagner, "er hat in den wichtigen Momenten die Mannschaft mit seinen Siegen in die Erfolgsspur zurückgeführt." Denn völlig überraschend hatte der deutsche Rekordmeister nach den Doppeln und den ersten beiden Einzeln mit 1:3 zurückgelegen. Süß hatte sich zunächst mit großem Kampfgeist und Einsatzwillen gegen Taku Takakiwa durchgesetzt und später auch das Spitzeneinzel gegen den Ex-Borussen Jörg Roßkopf für sich entschieden.

Gegen die schweren Beine half sicherlich das Selbstvertrauen, dass sich der Nationalspieler vor seinem Ausscheiden in Katar geholt hatte. Immerhin war ihm dank herausragender Leistung ein 4:1 gegen den koreanischen Olympiasieger Ryu Seung Min gelungen. "Ich denke, dass war eines der besten Spiele, die ich jemals bei einer internationalen Meisterschaft hingelegt habe", sagte Süß nach dem Sieg gegen den Achten der Weltrangliste.

Entsprechend schwer taten sich die Gastgeber vor 650 Zuschauern im Tischtenniszentrum, bis der Arbeitssieg unter Dach und Fach war. Wie knapp es schließlich war, zeigen die drei Spielergebnisse nach der Pause, die alle erst im fünften und letzten Durchgang entschieden wurden. Korbel und Ovtcharov hatten ihre Gegner bei einer 2:0-Satz und 10:6 bzw. 10:7-Führung schon fast bezwungen, ehe die Borussen die Siegpunkte vergaben und in den Entscheidungssatz mussten, in dem sie jedoch die Oberhand behielten.

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