Tischtennis: Für Dimitrij Ovtcharov ist dieses Endspiel ein Traum

Mit Orenburg kehrt der Ex-Borusse nach Düsseldorf zurück.

Düsseldorf. Natürlich wird es ein hoch emotionaler Samstag für Dimitrij Ovtcharov. Zum einen ist es am Staufenplatz das erste Finale um den Champions-League-Titel dieser Saison (13 Uhr), zum anderen tritt der 22-Jährige knapp zwei Jahre nach dem Abschied bei seinem Ex-Klub an. „Das Finale gegen Düsseldorf ist ein Traum, das wird sicherlich ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt Ovtcharov, der mit Fakel Orenburg im Tischtenniszentrum eine möglichst gute Ausgangsposition für das Rückspiel (27. Mai) erreichen will. Die Zuschauer kommen in den Genuss, sechs Akteure aus den Top-25 der Weltrangliste zu sehen.

Ovtcharov war bereits bei der Borussia endgültig in die Weltspitze aufgestiegen, gewann auch schon alle drei Titel (Pokal, Meisterschaft, Champions League) mit dem deutschen Rekordmeister. Im Sommer 2009 floh er aus dem schier übermächtigen Schatten von Timo Boll — die Borussia wollte allein dem Spitzenspieler eine vertraglich begrenzte Zahl an Einsätzen zugestehen.

Vor der vergangenen Saison wechselte er nach Charleroi, ein Jahr später dann nach Russland. Seinen belgischen Ex-Klub schaltete er mit Orenburg im Halbfinale aus, jetzt soll die Borussia folgen. „Es geht nicht um mich, sondern um den Erfolg des Klubs. Und wenn wir damit meine Ex-Klubs schlagen müssen, dann ist das so.“ Damit steht „Dima“ auf gegnerischer Seite nicht alleine. Auch Wladimir Samsonow wurde bei der Borussia zum Welt-Star geformt, nachdem er 1994 als gerade 18-Jähriger seine ersten Bundesliga-Einsätze im Team um „Mr. Tischtennis“ Jörg Roßkopf absolvieren durfte. Zwei deutsche Meistertitel (1995, 1998) und Borussias erster Champions-League-Triumph zum Abschied 2000 gegen auch auf „Vladis“ Konto.

Ovtcharov ist mit Timo Boll und Patrick Baum sogar gut befreundet, das erste Duell gegeneinander fällt mitten in die Vorbereitung auf die WM. „Das alles darf am Tisch naturlich keine Rolle spielen“, sagt Ovtcharov. „Ich denke, wir haben die beste Mannschaft und Düsseldorf hat in Timo den besten Einzelspieler.“ Während auf Borussia-Seite Christian Süß antritt und Janos Jakab für den Notfall bereit steht, wirken im Orenburg-Team noch zwei „echte“ Russen mit: Alexei Smirnov (24. der ITTF-Weltrangliste) und Fedor Kuzmin (49.). Das ergibt eine ungewohnte Situation: Das Düsseldorfer Team ist Außenseiter, obwohl es der dreifache Titelverteidiger ist.

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