Tischtennis: Der große Triumph

Borussia ist die Nummer eins in Europa. Nach dem 3:0 im Hinspiel reichte in Orenburg eine 1:3-Niederlage zum Erfolg.

Düsseldorf. Wer sagt eigentlich, dass es unbedingt immer Timo Boll für die Borussia richten muss?

Am Freitag bedeuteten zwei gewonnene Sätze von Christian Süß die Basis für den endgültigen Gewinn des Champions-League-Titels: Das Hinspiel hatten die Düsseldorfer mit 3:0 (9:3 Sätze) für sich entschieden, brauchten 1230 Kilometer südöstlich von Moskau nur vier gewonnene Sätze.

Und Boll ließ sich die Vorlage von Süß nicht nehmen, machte anschließend gegen Ex-Borusse Dimitrij Ovtcharov alles klar. Borussia verlor zwar mit 1:3, aber der Triumph war perfekt.

Die russischen Verantwortlichen hatten den Abend trotz der geringen Titelchance noch ganz groß inszeniert. Die Teams schritten wie bei Olympischen Spielen hinter dem Namensschild ihres Klubs in die Halle, je eine rote Rose gab es zur Begrüßung, hübsche Tänzerinnen in knapper Bekleidung schwenkten weiße Taschentücher.

Die rund 4000 Zuschauer im „Sports Palace“ machten mächtig Lärm, umso beachtlicher war der vielleicht vorentscheidende Satzgewinn durch Süß zum Auftakt gegen Wladimir Samsonow und die folgende, nur knappe Fünfsatz-Niederlage.

Nach Bolls Satzgewinnen war auch der letzte Zweifel beseitigt, dass die Düsseldorfer nicht den dritten Titel in der Königsklasse in Folge holen würden. Und wenn das Final-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen die TTF Ochsenhausen nächste Woche Sonntag erfolgreich bestritten wird, haben die Düsseldorfer ihr „Triple“ verteidigt und eine historische Marke gesetzt.

Boll streckte am Freitag nach dem entscheidenden Satzgewinn kurz die Faust nach oben, lief dann zum Abklatschen mit den Mannschaftskollegen, Trainer Danny Heister und den mitgereisten Funktionären.

Die Borussia-Delegation wirkte in ihrem Mini-Jubel in der riesigen Halle wie eine versprengte Touristengruppe. „Wir wollten aus Respekt vor dem Gegner keinen Affentanz machen“, sagte Manager Andreas Preuß und kündigte an, dass man noch „den einen oder anderen Sektkorken knallen lassen“ wolle. Am Samstag empfangen die Fans das Team um 20 Uhr am Flughafen.

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