Tischtennis/Borussia: Preuß — Wir sind lange vom Verletzungspech verschont worden

Borussias Manager spricht aber von einem günstigen Spielplan.

Düsseldorf. Der Countdown läuft für die Borussia: Am Freitag der kommenden Woche beginnt für die Düsseldorfer Tischtennis-Profis die Saison. Allerdings mit Fragezeichen: Christian Süß (Knie) und Janos Jakab (Schulter) wurden im Sommer operiert, Timo Boll verbrachte fast zwei Monate in China. Die WZ fragte bei Borussia-Manager Andreas Preuß nach.

Herr Preuß, wer kann am ersten September-Wochenende überhaupt fit genug antreten?

Preuß: Wir gehen davon aus, dass Christian Süß auf keinen Fall spielen kann. Wahrscheinlich ist er erst Ende September voll belastbar. Bei Janos Jakab geht es zumindest langsam voran. Auch wenn er nicht voll belastbar sein wird, dürfte er neben Timo Boll und Patrick Baum einsetzbar sein.

Wie gehen Sie mit dieser für einen erfolgreichen Saisonstart gefährlichen Situation um?

Preuß: Die Brisanz war uns sofort klar, als wir von den Verletzungen gehört hatten. Aber wir haben einen günstigen Spielplan: Bolls Einsätze gegen Saarbrücken und Bremen sowie in der Champions League waren ohnehin eingeplant. Jetzt muss er zusätzlich nur gegen den SV Plüderhausen ran, wo wir uns einen seiner vertraglich begrenzten Einsätze gerne gespart hätten. Hinten dran haben wir noch Trainer Danny Heister, der bei einem weiteren Ausfall einspringen würde.

Wie überrascht waren Sie, dass es die Borussia diesmal recht heftig erwischt hat?

Preuß: Es musste wohl einfach mal sein, nachdem wir lange von so einer Situation verschont geblieben waren. Wir hatten ja noch Glück: Wäre das im April so passiert, hätten wir die Saison vergessen können. Natürlich könnte man auch mit Timo Boll und Patrick Baum Titel gewinnen, aber in allen Wettbewerben war es bei uns wichtig, vier Spieler zu haben. Wenn einer neben der Kappe war, sprang ein anderer mit Top-Leistungen in die Bresche.

Wie schätzen Sie die Gefahr ein, dass es in der jetzigen Olympiasaison mit der Vorbereitung auf London 2012 zu Problemen kommt?

Preuß: Keine Frage, das Jahr vor Olympia ist immer kompliziert. Aber das ist für uns seit 1988 und Jörg Roßkopfs Zeiten so. Da muss man Abstriche machen, die Erwartungen dämpfen. Natürlich wollen wir wieder alle drei Titel verteidigen. Aber es stehen neben Olympia ja auch die WM im eigenen Land und weitere wichtige Höhepunkte an. In der Vergangenheit haben wir diese Herausforderung ordentlich gelöst.

Aber es nervt sicher, als Verein die zweite Geige zu spielen, oder?

Preuß: Wenn wir so empfinden würden, wären wir nicht so erfolgreich mit zuletzt sechs Titeln in Serie. Es gehört zu unserer Vereins-Philosophie, dass sich die Spieler weiterentwickeln sollen. Und dafür müssen sie bei internationalen Turnieren antreten. Das funktioniert bei uns Hand in Hand und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tischtennis-Bund.

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