Leichtathletik 2500 Läufer trotzen der Hitze am Schloss

Düsseldorf · Maximilian Thorwirth gewinnt mit lockeren Trainingslauf den Benrather Lauf.

 Beim Lauf der Bambinis mussten die Eltern noch Hilfestellung leisten. Davon wurde aber weder bei den Kleinen noch den Großen die Freude getrübt.

Beim Lauf der Bambinis mussten die Eltern noch Hilfestellung leisten. Davon wurde aber weder bei den Kleinen noch den Großen die Freude getrübt.

Foto: Franke

Über 2500 Läufer trotzten gestern den für Bestzeiten und Streckenrekorde viel zu heißen Temperaturen bis 30 Grad beim Benrather Schlosslauf – auch Düsseldorfs Top-Läufer Maximilian Thorwirth (SFD). Er beschränkte sich auf einen „sehr lockeren Trainingslauf“ als Sieger über zehn Kilometer in 33:21 Minuten und ließ den „Schloss-Rekord“ von Nikki Johnstone aus dem Jahr 2017 (32:21 Minuten) unangetastet. „Die vergangene Trainingswoche war sehr hart, da reichte mir heute ein ganz lockerer Lauf“, erklärte Thorwirth schon vor dem Rennen.

Erst am vergangenen Donnerstag war er mit „einem schnelleren Trainingslauf“ in Sonsbeck die zehn Kilometer beim traditionellen Brunnenlauf in 29:54 Minuten als überlegener Sieger erstmals unter 30 Minuten gelaufen und schaffte den Sprung unter die besten Zehn in Deutschland auch im Straßenlauf. „Da musste es heute nicht schon wieder so schnell sein“, sagte Thorwirth und zeigte sich zufrieden. Er will „erst in zwei Wochen in Tübingen über 1500 Meter wieder auf der Bahn starten und bis dahin sehr intensiv trainieren.

Nachdem Thorwirth seine Siegermedaille in der Hand hatte, sprintete er sofort seinem 21-jährigen Team-Kollegen Abdelmalek Bahri (SFD 75) entgegen, um ihn auf den letzten Metern nochmals anzutreiben. Bahri wurde Zweiter in 33:50 Minuten, derweil der 35-jährige Alexander Goßmann (SFD 75) nach vier Kilometern ausstieg. „Meine Muskeln in den Beinen haben heute nicht mitgemacht“, sagte er enttäuscht, denn der SFD hätte zu gerne die ersten drei Plätze belegt. Zum Mannschaftssieg (Zehn-Liter-Altbier-Fass und großer Pokal) reichte es dennoch.

Die Siegerin bei den Frauen, Lara Gruben (42:19 Minuten), war früher auch beim SFD 75, läuft heute für die MTG Mannheim und arbeitet im Sennegal. „Da ist sie ja an Hitze gewöhnt,“ war die Meinung der ehemaligen SFD-Kollegen, nur sieben Männer der 400 Läufer schafften es vor ihr ins Ziel zu gelangen. Stolz war auch Irabella Fuhrmann (früher Thiemann) vom SFD 75 über ihren zweiten Platz, den sie nach 45:32 Minuten erreichte.

500 Kiddies sind die eigentliche Attraktion des Schlosslaufs

Bei weitem nicht so schnell war der Jedermann-Lauf über fünf Kilometer, zu dem sich ebenfalls 400 Läufer aufgemacht hatten. Als Erster war der Meerbuscher Philipp Schülpen nach 17:40 Minuten mit neun Sekunden Vorsprung vor dem Mönchengladbacher Michael Claßen wieder vor dem Schloss zurück. Für Simon Vogt vom SFD 75 reichte es diesmal zum vierten Rang in 18:10 Minuten als bestem Düsseldorfer. Bei den Frauen war die Siegerin schon 55 Jahre alt und blieb in 19:44 noch unter 20 Minuten: Petra Maak, „die große alte Dame des Düsseldorfer Laufsports“ war beim SFD 75 groß geworden, läuft aber schon seit Jahren sehr erfolgreich für Bayer Dormagen – lediglich acht Männer erreichten vor ihr das Ziel.

Beim Lauftreff Düsseldorf Süd als Veranstalter war man mit dem großen Läuferandrang und der Abwicklung des sieben-stündigen Lauf-Events hoch zufrieden. Ein besonderer Knüller ist seit Jahren der Bambini-Lauf. Als der Lauf der Drei-Jährigen begann, hielt es niemand mehr an den schattigen Flecken am Schloss, um dieses Spektakel nicht zu verpassen. Wer da in zweiter oder gar dritter Reihe stehen musste, bekam kaum mit, mit welchem Spaß und Ehrgeiz die fast 500 „Kiddies“ bis sechs Jahre die 350 Meter ums Schloss rannten, angefeuert und stolz drauf, wie die Großen eine Startnummer sogar mit Chip auf ihrem Laufshirt zu haben, auch wenn ihrer Zeiten offiziell nicht publiziert wurden.

Wie sehr man in Benrath an dem Schlosslauf Anteil nimmt, zeigt auch das vierfarbige Hochglanz-Programmheft im A-5-Format, in dem sich die heimische Wirtschaft präsentiert – das gab es noch nie zuvor.

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