Tennis: Vom Gejagten zum Jäger

Nach der Niederlage in Krefeld will der Rochusclub Düsseldorf mit einem Top-Team angreifen.

Düsseldorf. Erfolg ist schon planbar, aber dann oft mit einer Unbekannten. Das durfte Detlev Irmler am vergangenen Wochenende erfahren. Statt auf dem roten Sand zwei Punkte zu holen, verlor der Rochusclub in der Tennis-Bundesliga auf dem Krefelder Teppichboden als Spiel-Untergrund wichtigen Boden im Kampf um die Meisterschaft. Dass die Partie wegen Regens in die Halle verlegt wurde, damit hatte der Teamchef des Rochusclubs nicht gerechnet. Fast trotzig kam gestern seine Ankündigung: "Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern greifen noch einmal voll an. Wir werden am Wochenende mit der bestmöglichen Besetzung antreten", sagt der 66-Jährige. "Ich habe Luis Horna überredet, nicht in den USA zu spielen, wie er es geplant hatte. Ich bin froh, dass er zugesagt hat."

Luis Horna wurde gebucht, auch Sergio Roitman wird spielen

Luis Horna wird nicht nur am Wochenende im Heimspiel gegen Nürnberg und auswärts bei Blau-Weiss Halle zur Verfügung stehen, sondern auch am 12. August am Rolanderweg gegen Spitzenreiter Grün-Weiss Mannheim. Neben Martin Vassallo-Arguello, Albert Portas sind die Doppel-Spezialisten Lukas Dlouhy und Tomas Behrend am Freitag gesetzt. Auch Sergio Roitman wird dazu stoßen. Der Argentinier scheiterte gestern beim ATP-Turnier im polnischen Sopot in der zweiten Runde an Jose Acasuso mit 4:6 und 4:6. "Damit sind wir wesentlich besser aufgestellt als gegen Krefeld." Was nicht schwerfällt, denn gegen Krefeld ging Irmlers Taktik auch nicht auf, weil vier seiner Spieler in Kitzbühel dabei waren. Zu lange, um in der Bundesliga aufschlagen zu können. Juan Monaco, Luis Horna und Tomas Behrend standen in Einzel- oder Doppelfinale, Sergio Roitman war nach drei Dreisatz-Matches in einer Woche kräftemäßig am Ende.

Fabrice Santoro hat noch keinen Saison-Einsatz absolviert

Die ATP-Tour hat laut Statuten in jedem Fall Vorrang. Je nachdem auf welchem Weltranglistenplatz die Profis stehen, haben sie die Pflicht an bestimmten Turnieren teilzunehmen. Das ist künftig für Juan Monaco in den USA der Fall, da der 23-jährige Argentinier nach seinem Sieg in Kitzbühel auf Rang 24 der Weltrangliste liegt. Ähnlich ist die Situation bei Fabrice Santoro, der trotz Zusage noch kein Saisonspiel für den Rochusclub bestritten hat. Ob Irmler seine "launische Diva" in dieser Saison noch einsetzen kann, der Teamchef zuckt mit den Schultern. Denn als Zehnter der Doppel-Weltrangliste ist der 34-jährige Franzose bei jedem Turnier sofort im Hauptfeld und im Doppel gesetzt. Außerdem spielt Santoro aus Spaß an der Freud’. Mit einem Preisgeld von fast neun Millionen Dollar gehört er zu den Spitzenverdienern auf der ATP-Tour.Für Tomas Behrend (ATP Nr. 55) läuft es zumindest im Doppel gut, aber der 32-Jährige schlägt auch sehr gerne in der Bundesliga auf. AufstellungenRochusclub Sergio Roitman (ITA/76), Luis Horna (ESP/ATP 85), Martin Vassallo Arguello (ITA/89), Lukas Dlouhy (CZE/117), Albert Portas (ESP/177), Tomas Behrend (ATP-Doppel 55) 1.FC Nürnberg Florian Mayer (ATP 37), Alexander Peya (AUT/137) Carlos Berlocq (ARG/75), Jerome Haehnel, Jerome (FRA/156), Simone Vagnozzi (ITA/208) Michal Tabara (TCH/Doppel 142) BW Halle Marc Gicquel (FRA/ATP 44), Diego Hartfield (AUT/88), Clinton Thomson (509), Werner Eschauer (AUT/53), Alexander Waske (GER/133/Doppel 24)

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