Taekwondo: Eine Chance für die Jugend

Die Arbeit im Sportwerk ist vielfältig. Leistungs- und Breitensport sind gefragt.

Düsseldorf. Das Alter spielt beim Sportwerk keine Rolle. Mit ihren acht Jahren ist Miriam eines der größten Taekwondo-Talente des Vereins. Tayar Tunc ist da sicher. "So eine große Begabung kommt selten vor. Vielleicht einmal unter 100 jungen Sportlern. Deshalb haben wir die Eltern auch gebeten, sie besonders fördern zu dürfen", sagt der Gründer und Leiter des Sportwerks. "Für uns ist es die größte Anerkennung, wenn die Eltern ihre Kinder zu uns schicken.

Das ist für uns immer neuer Ansporn, um noch besser zu werden." Da, wo die in Saigon geborene Miriam vielleicht 2020 sportlich landet, sind einige Athleten vom Bundes- und Landes- Stützpunkt an der Volmerswerther Straße bereits angekommen.

Levent Tuncat (18) und Helena Fromm (19) trainieren beide in Düsseldorf und werden an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen. Maade Pitang, die zum Team 2008 gehört, allerdings nicht. Die einstige Vorzeigesportlerin des Klubs hat sich andersweitig orientiert und den Taekwondo-Leistungsbereich des Klubs verlassen.

Neben dem Leistungs- und Hochleistungssport werden im Breitenbereich des Sportwerks auch die kommunikativen Elemente gefördert. "Jeder Neugierige in jedem Alter kann zu uns kommen, hier Bewegung erfahren und ein Bewusstsein für körperliche Aktivität entwickeln."

Das ist auch in den Abteilungen Boxen, Latin Dance, Pilates, Bewegungserziehung für Kleinkinder sowie Fitness möglich. Derweil sind im Stützpunkt an der Volmerswerther Straße Umbauarbeiten im sechsstelligen Bereich geplant. Neue Fitnessgeräte für Kraft und Ausdauer sollen angeschafft werden. Sobald die Genehmigung für die Zuschüsse vorliegt, sollen die Arbeiten vorangetrieben werden.

"Dabei profitiert der Breitensport auch vom Leistungssport, weil wir auf professioneller Basis arbeiten können. Das betrifft unsere acht Trainer genauso wie die Ausstattung, die wir anbieten können", sagt Tunc. 20 feste Mitarbeiter hat das Sportwerk mittlerweile.

Als Sportverein moderner Prägung werden Feste organisiert, Fahrten mit den Kindern geplant oder neue Kurse angeboten. "Wir wollen uns weiter entwickeln, darum suchen wir nach neuen Möglichkeiten, um das Sportwerk noch interessanter zu machen", sagt Daniela Terbuyken, die für die interne und externe Kommunikation im Sportwerk zuständig ist. "Der Schwerpunkt unserer sportlichen Arbeit liegt im Jugendbereich", sagt Tunc. "Bei uns sind 300 Kinder bis zu 13 Jahren."

Das zeigt sich auch in der Kooperation mit dem Sportinternat des Lessing-Gymnasiums. Trainingsmöglichkeiten gibt es auch an drei anderen Schulen in Düsseldorf. "Wir wollen nicht nur Talente entdecken, sondern sie auch fördern", erklärt Tunc, der Träger des vierten Dan-Grades ist. Darum wurde auch im Düsseldorfer Norden eine "Filiale" im Stadtteil Derendorf eröffnet.

Wer denkt, beim Sportwerk wird bewusst nur integrative Arbeit geleistet oder er würde dort nur Ausländer antreffen, liegt völlig falsch. "Unter unseren 500Aktiven haben wir Sportler aus über 20 Nationen, aber 70 Prozent unserer Mitglieder sind Deutsche", sagt Tunc, der gebürtiger Kurde mit deutscher Staatsbürgerschaft ist. Die Nationalität spielt in diesem Verein keine Rolle, weil es nicht darum geht, dass jemand seinen Nationalstolz auslebt oder Taekwondo als Kampftraining missversteht, nur um sich beweisen zu müssen.

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