Taekwondo Durchwachsene Titelkämpfe fürs Sportwerk

Düsseldorf · Bilk Düsseldorfs Taekwondo-Kämpfer kehren mit lediglich einer Medaille von den Deutschen Meisterschaften aus Lünen zurück. Sarah di Sinno gewinnt im Schwergewicht die Silbermedaille.

 Das Finale verloren und trotzdem zufrieden: Die Düsseldorferin Sarah di Sinno zeigt nach den Deutschen Taekwondo-Meisterschaften ihre Silbermdaille, das freut auch Sportwerk-Trainer Inan Tunc.

Das Finale verloren und trotzdem zufrieden: Die Düsseldorferin Sarah di Sinno zeigt nach den Deutschen Taekwondo-Meisterschaften ihre Silbermdaille, das freut auch Sportwerk-Trainer Inan Tunc.

Foto: Sportwerk

Die Deutschen Taekwondo-Meisterschaften der Senioren und A-Jugendlichen liefen für das Sportwerk Düsseldorf nicht so erfolgreich wie erhofft. Und dennoch waren die Titelkämpfe im westfälischen Lünen lehrreich. Beste Düsseldorferin war Sarah di Sinno. Sie gewann in der Wettkampfkategorie über 73 Kilogramm Körpergewicht wie im Vorjahr die Silbermedaille. „Das war bedauerlicherweise das einzige Edelmetall, das wir in diesem Jahr bei der Deutschen erkämpfen konnten“, fasste Sportwerk-Trainer Inan Tunc die Lage zusammen. „Unsere sechs Taekwondo-Sportler haben aber einige neue Erfahrungen mitnehmen können. Das ist für die Zukunft viel wert.“

Für die beiden Meisterschaftstage in Lünen waren eigentlich acht Sportwerker gemeldet, es konnten aber nur sechs antreten. „Atena Afsharian und Meike Dresch haben sich kurz vor der DM noch verletzt und konnten nicht antreten“, erklärt Tunc. „Schade, denn die beiden waren imTraining wirklich gut drauf.“

Das galt auch für Di Sinno. Die 21-Jährige hatte zunächst Losglück, erhielt in der ersten Runde ein Freilos und stand damit sofort im Halbfinale des Schwergewichts. Dort traf sie auf Darija Husovic (TSV Dachau). Die ist nicht nur amtierende U 21-Meisterin, sondern gehört auch zu den erfolgreichsten deutschen Nachwuchskämpferinnen mit zwei nationalen und vier internationalen Titeln. Klar, dass die TSV-Akteurin da zum deutschen Perspektivkader gehört. Di Sinno allerdings auch, denn mit ihren gerade 21 Jahren zählt die Düsseldorferin beiweitem nicht zum „alten Eisen“ — und ist mit vier nationalen und fünf internationalen Titeln sogar erfolgreicher als Husovic. Das ändert sich auch nin Lünen nicht: Di Sinno zog mit einem 6:2-Sieg ins Finale ein, Husovic musste sich mit Bronze begnügen.

Nach zwei Runden im Finale
liegt Sarah di Sinno noch vorne

Im Kampf um Gold wartete die Titelverteidigerin Lorena Brandl (TaD Altmannstein) auf die Düsseldorferin. „Das war auch das erwartete Finale. Auf dieses Duell haben alle getippt“, sagte Trainer Tunc. Und natürlich wollte es Sarah di Sinno diesmal besser machen als im Vorjahr und gab direkt Vollgas. Das zahlte sich aus: Mit 4:0 lag die Sportwerkerin nach Runde eins vorne. In der zweiten Runde konnte di Sinno das Finalduell zumindest ausgeglichen gestalten. Der Titel schien zum Greifen nah, doch in der dritten und letzten Runde ging der Düsseldorferin die Puste aus. Bradl konnte die Angriffe di Sinnos immer besser kontern und sammelte Punkt und Punkt. Am Ende gewann sie verdient mit 27:6. „Nimmt man alle drei Runden zusammen, war es ein ausgeglichener Kampf, aber Lorena hatte das bessere Kraftmanagement und am Ende noch was zuzulegen“, analysierte Tunc.

Das war zwar bitter, aber zu verkraften. Enttäuscht war der Trainer dafür über den Auftritt von Antonios „Toni“ Andreopoulous in der Kategorie bis 58 Kilogramm. Da hatten sich die Bilker eine Medaille ausgerechnet. Doch daraus wurde nichts. „Toni“ wurde ein Opfer seiner Jugend. Mit seinen gerade mal 17 Jahren gehörte er im Herrenfeld der DM zu den Jüngsten. Zwar gewann Nationalkader-Athlet Andreopoulous seinen Auftaktkampf gegen Georg Schiller (Tkd Axel Müller) spielerisch mit 23:1 Punkten, aber dann nahm er seinen Viertelfinalgegner Cemal Can Malkoc (Tangun Hamburg) auf die leichte Schulter. „Cemal ist ein Newcomer. Er hat zwar vor zwei Jahren mal eine Bronzemedaille bei der Junioren-DM gewonnen, aber so richtig kannte man ihn nicht“, sagte Tunc. Zwar führte Andreopoulous den Kampf zunächst überlegen, machte aber zu wenig Punkte. Malkoc war weniger aktiv, setzte jedoch die entscheidendenTreffer. Am Ende hatte der Düsseldorfer nur elf Zähler gemacht, sein Gegner dafür 17. So war das Turnier für Andreopoulous beendet, Malkoc wurde immer besser und gewann am Ende überraschend den Titel. „Ihn wird in Zukunft keiner mehr unterschätzen“, meinte Tunc.

Purya Torky ärgert
den Serienmeister

Eine Überraschung wäre auch Purya Torky (bis 68 kg) fast gelungen. Gegen den Bundeskaderathleten und zehnmaligen deutschen Meister Abdullatif Sezgin (KSC Leopard Nürnberg), der Deutschland bereits beim Grand Prix der weltweit besten 32 Athleten vertreten hatte, unterlag der Sportwerker lediglich mit 16:17. „Das zeigt, was in Purya steckt“, freute sich sein Trainer. Mona Afsharian (bis 57 kg) ging dagegen angeschlagen ins Geschehen. Trotzdem zeigte Afsharian ein ordentliche Leistung, verlor ihren ersten Kampf aber gegen Joliene Phoebe Leitner (TSV Rudow 1888) mit 3:9 Punkten.

Auch bei der Jugend A standen in Luca Shu (bis 59 kg) und Alyamin Samani (bis 68 kg) zwei Sportwerker auf der DM-Matte. Luca musste gegen Furkan Kücüksungur (KSC Leopard Nürnberg) antreten. Shu war von Anfang an aktiv, versuchte alles, aber gegen die Erfahrung des inzwischen fünfmaligen deutschen Nachwuchsmeisters stand der Sportwerker mit 3:24 auf verlorenem Posten. Samani war einer der jüngsten DM-Teilnehmer. Erfahrung sammeln war angesagt. Er musste gegen Leon Kaplan (TKD Center Stuttgart) ran. Auch Alyamin hatte zu viel Respekt vor dem Bundeskader-Athleten und verlor am Ende deutlich mit 1:28 gegen den späteren Deutschen Meister.

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