Sportfreunde feiern beim TuS

Rund 500 Zuschauer sehen ein über weite Strecken dürftiges Derby in Gerresheim — und einen 3:1-Sieg der Gäste.

Sportfreunde feiern beim TuS
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Die Spieler des TuS waren längst in der Kabine verschwunden oder suchten Trost bei ihren Frauen oder Freundinnen, da versammelten sich die Sportfreunde erst mal vor ihren Fans und ließen sich ausgiebig feiern.

3:1 (1:1) hatten die Gäste das Gerresheimer Fußball-Derby gewonnen und dadurch gleich drei Gründe zu jubeln: Erstens drängten sie den Nachbarn aus dem Aufstiegsrennen der Kreisliga A, Gruppe zwei. Zweitens sind sie wegen des eigenen Sieges und des erneuten Punktverlustes von Spitzenreiter VfB Hilden II (2:2 gegen Hillal) nun nur noch drei Punkte von der Spitze entfernt. Und drittens haben sie nach dem 2:1 zum Saisonauftakt beide Derbys gewonnen und sind drauf und dran, die Spielzeit vor dem TuS zu beenden.

Geht es nach Sportfreunde-Trainer Wolfgang Nowak, ist die Saison nun bereits gerettet: „Ich habe doch schon vorher gesagt, dass unser wichtigstes Ziel ist, am Ende vor dem TuS zu stehen“, sagte Nowak lachend, während um ihn herum getanzt und gefeiert wurde. Da war es ihm auch relativ gleich, dass die rund 500 Zuschauer auf der brechend vollen Anlage an der Heyestraße bei bestem Fußballwetter ein über weite Strecken sehr dürftiges Spiel gesehen hatten. Zwar schenkten sich beide Teams von Beginn an nichts und gingen von den Zuschauern aufgeputscht extrem hart in die Zweikämpfe. Gleichzeitig verhinderte das aber ein ansehnliches Spiel zwischen Gerresheims größten Fußballvereinen, deren Spieler nicht nur sichtlich nervös waren, sondern sich auch zahlreiche Stock- und Stellungsfehler leisteten.

So war es kein Zufall, dass das erste Tor nach einer Einzelaktion fiel. Ausgerechnet Ex-Sportfreunde-Spieler Benedetto Diego Pirillo tankte sich nach zehn Minuten durch die Gäste-Abwehr, umkurvte auch Torhüter Jan Philipp Halinde und verwandelte locker zum 1:0 für den TuS.

Die Sportfreunde waren geschockt. Doch anstatt nun endlich aufzuwachen und sich auf seine durchaus vorhandenen spielerischen Stärken zu besinnen, zeigte der Tabellenzweite weitere zehn Minuten, die Nowak hinterher „eine Katastrophe“ nannte. Hätte der TuS eine seiner drei folgenden Großchancen genutzt, die vor allem in der Abwehr arg personalgeschwächten Sportfreunde wären wohl nicht mehr zurückgekommen. Doch das tat er nicht — und erlaubte den Gästen, mit ihrer ersten echten Chance nach 35 Minuten durch Thomas Oevermann auszugleichen. Nur 30 Sekunden später war Oevermann erneut zur Stelle, traf aus fünf Metern aber nur den Pfosten.

Doch das war es dann erstmal mit den Höhepunkten. Was folgte, waren 40 ganz schwache Minuten, in denen beide Seiten mehr foulten als spielten. Die ersten Zuschauer begannen schon zu murren, als die Gäste ab der 70. Minute plötzlich das Tempo anzogen. Zwar brannten sie immer noch kein spielerisches Feuerwerk ab, doch eine kluge Kombination später hatte Sebastian Giera das 2:1 erzielt. Auf einmal war das Selbstvertrauen da, der TuS machte auf und rannte in zahlreiche Konter hinein. Einen davon vollendete der starke Daniel Palac schließlich zum entscheidenden 3:1 für die Sportfreunde — und ließ die Party der Gäste damit offiziell beginnen.

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