Fußball So hart will Union Berlin am Sonntag gegen Fortuna um den Aufstieg kämpfen

Für Union-Berlin-Präsident Dirk Zingler ist die Entwicklung seines Vereins in der 2. Liga ausgereizt. Und auch ein neues Maskottchen kommt nicht in Frage.

 Dirk Zingler (Archivbild).

Dirk Zingler (Archivbild).

Foto: dpa

Düsseldorf/Berlin. Bernd das Brot versuchte alles, um sich als neues Maskottchen von Union Berlin zu empfehlen. Immer wieder redete die Kult-Figur des Kinder-Fernsehkanals KiKA auf Kapitän Felix Kroos ein, als die "Eisernen" am vergangenen Montag die internationale Funkausstellung besuchten. Doch mit seinem bekannt depressiven Gesichtsausdruck war Bernd natürlich reichlich deplatziert. Vereins-Maskottchen "Ritter Keule" verkörpert die Motivation der Spieler dann doch bedeutend besser: Die Gegner - sportlich - aus dem Weg hauen.

Das Ziel ist der Bundesliga-Aufstieg. Schließlich wurde mit 60 Punkten und Platz vier gerade die beste Saison im gesamtdeutschen Fußball hingelegt. Das weckt Begehrlichkeiten, die Euphorie rund um die alte Försterei ist enorm. 16 661 Mitglieder sowie 11 266 Dauerkarten stellen Vereins-Rekorde dar. Präsident Dirk Zingler versucht dann auch gar nicht erst, herumzueiern. "Wir sind vierter geworden und von daher ist es doch nur verständlich, dass der nächste Schritt ein Platz unter den ersten drei sein soll. Wir werden versuchen, aufzusteigen und wenn wir es nicht schaffen, dann werden wir es eben 2019 wieder versuchen."

Zingler weiß um den Spagat, den der bodenständige Verein aus Köpenick dabei zu bewältigen hat. Tradition und Kult hier - Entwicklung und Kommerz dort. "Es geht nur über Kommunikation. Wir müssen den Menschen erklären, was wir warum tun", sagt Zingler und erläutert: "Union ist bestens aufgestellt, um aufzusteigen. Aber um in der Bundesliga wettbewerbsfähig zu sein, sind wir noch nicht gerüstet."

Der 52-Jährige erachtet das Entwicklungspotenzial von Union Berlin in der zweiten Liga als ausgereizt, einen nächsten Schritt kann es erst in der Bundesliga geben. Bis dort sind es allerdings noch mindestens 30 Spiele und schon beim nächsten in Düsseldorf müssen die "Eisernen" erneut beweisen, wie breit ihr Kader ist. Zwar scheint Wirbelwind Gogia fit zu sein - doch mit Leistner, Torrejon sowie Eigengewächs Skrzybski drohen drei Leistungsträger auszufallen. Auf Bernd das Brot hingegen wird der Stimmung wegen freiwillig verzichtet.

Hinter den Einsätzen von Leistner, Torrejon und Skrzybski stehen noch Fragezeichen. Sollte der Mannschafts-Arzt kein grünes Licht geben, muss Trainer Jens Keller vor allem in der Innenverteidigung umbauen. Am 4-3-3-System könnte der 46-Jährige aber dennoch festhalten. Die mögliche Start-Elf: Jakob Busk - Christopher Trimmel, Toni Leistner (Christoph Schösswendtner), Marc Torrejon (Fabian Schönheim), Kristian Pedersen - Stephan Fürstner - Felix Kroos, Damir Kreilach - Steven Skrzybski (Akaki Gogia), Simon Hedlund - Sebastian Polter.

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