Hockey Selin Oruz: „Wir wollen noch einmal das Super-Gefühl“

Selin Oruz ist gerade 19 Jahre alt geworden. Für Sie ist jetzt alles möglich: die Deutsche Meisterschaft in der Halle, auf dem Feld und der Griff nach einer Medaille im Sommer bei Olympia in Rio.

Hockey: Selin Oruz: „Wir wollen noch einmal das Super-Gefühl“
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Bei den Deutschen Meisterschaften in Lübeck greifen die Hallenhockeyspielerinnen des Düsseldorfer HC an diesem Wochenende wieder nach den Sternen. Als Titelverteidiger steht für die Mannschaft um Spielführerin Selin Oruz heute zunächst das Halbfinale gegen den Berliner HC (14:15 Uhr) an. Wir sprachen mit der Jung-Nationalspielerin.

Herzlichen Glückwunsch. Sie haben gestern Ihren 19. Geburtstag feiern dürfen. Was wünschen Sie sich?

Selin Oruz: Für das Wochenende einen guten Verlauf. Groß feiern konnte ich aber nicht. Wir haben abends kurz trainiert und waren danach beim Italiener.

Wie macht sich die Vorfreude auf das Endrundenturnier in Lübeck bei Ihnen bemerkbar?

Oruz: Noch spüre ich kein Kribbeln, aber das kommt ganz bestimmt, wenn es dann in die Halle geht. Die Vorfreude ist auf jeden Fall da, spätestens wenn man die Stimmung in der Halle hautnah mitbekommt. Ein bisschen Nervosität kommt beim Einspielen meist mit dazu. Aber das ist normal.

Belastet die Rolle als Titelverteidiger Sie und Ihre Mitspielerinnen eigentlich?

Oruz: Nein, das ist für uns eine Motivation. Was wir vergangenes Jahr erreicht haben, kann uns keiner mehr nehmen. Da können wir stolz drauf sein. Es ist mehr ein Ansporn, dieses Super-Gefühl noch einmal erleben zu dürfen.

Der DHC ist in Rekordzeit zu einem der absoluten Topteams im deutschen Damenhockey aufgestiegen. Spüren Sie eine veränderte Wahrnehmung?

Oruz: Natürlich ist das sagenhaft, wie schnell wir an die Spitze gekommen sind. Klar, wir haben uns nominell nach dem Aufstieg verstärkt. Aber zunächst waren wir schon ein Underdog, der für Überraschungen gesorgt hat. Inzwischen weiß die Konkurrenz Bescheid. Wir spüren ein Gefühl der Anerkennung, die bei unseren Leistungen auch berechtigt ist. Für uns ist das eine Form der Bestätigung.

Der Halbfinalgegner heißt Berliner HC. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Oruz: Halbfinalspiele im Hallenhockey sind in der Regel immer spannend. So viel wissen wir gar nicht über den Gegner. Unterschätzen werden wir den BHC aber nicht, die haben ein eingespieltes Team. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir dieses Spiel gewinnen können.

Sie selbst waren bis vergangene Woche noch mit der Nationalmannschaft im Feldhockey unterwegs. Ist die Umgewöhnung zurück zum Hallenhockey eigentlich schwergefallen?

Oruz: Nein, das ging rasend schnell und wir haben das gut hinbekommen. Nach ein paar Trainingseinheiten war ich wieder im gewohnten Ablauf. Aber für die Mannschaft war das natürlich eine Belastung, dass vier Nationalspielerinnen im Saisonverlauf fehlten. Wir sind jedoch ein klasse Team und haben das gut verarbeitet.

Titelverteidigung in der Halle, die erste Feld-Meisterschaft auf dem Feld mit dem DHC, eine Medaille bei den Olympischen Spielen in Rio. Wie klingt das für Sie?

Oruz: Das klingt utopisch, gar nicht möglich und ganz weit weg. Aber ja, es ist alles möglich. Ich nehme Schritt für Schritt und beginne mit dieser Hallen-Endrunde. Natürlich wäre das ein Traumablauf. Aber man weiß nie, was kommt.

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