Hockey Medaille hatte die falsche Farbe

Düsseldorf · Selin Oruz ist trotzdem stolz auf EM-Silber, hofft aber auf größeren Glanz bei Olympia 2020 in Tokio.

 Die Düsseldorferin Selin Oruz (links) zeigte bei der EM starke Leistungen -– auch hier im Spiel gegen England. Oruz ist Mitglied des Stockheim Teams – Tokio 2020.

Die Düsseldorferin Selin Oruz (links) zeigte bei der EM starke Leistungen -– auch hier im Spiel gegen England. Oruz ist Mitglied des Stockheim Teams – Tokio 2020.

Foto: dpa/Frank Uijlenbroek

Ein echtes Schmuckstück ist die EM-Silbermedaille offensichtlich nicht. Trotzdem ist Selin Oruz stolz darauf, mit der deutschen Nationalmannschaft in Belgien den Vizemeister-Titel geholt zu haben. „Sie sieht eher wie eine Medaille aus der Skischule aus“, erklärt die Hockeyspielerin des Düsseldorfer HC im Interview. „Wenn es eine goldene gewesen wäre, würde sie mir bestimmt besser gefallen.“ Es sei schon bitter gewesen, weil sie und ihre Mannschaftskameradinnen im Endspiel schon das Ziel hatten, den Titel unbedingt mit nach Deutschland zu nehmen. Das hatte auch damit zu tun, dass ein Erfolg gleichbedeutend mit der Qualifikation für das olympische Turnier in Tokio im nächsten Jahr gewesen wäre. „Deswegen überwiegt im Moment auch etwas die Enttäuschung, obwohl wir ein gutes Turnier gespielt haben.“ Nun muss die deutsche Mannschaft noch zwei Spiele in einer Ausscheidung bestreiten, um doch noch nach Japan zu kommen.

Olympia ist für die 22-Jährige Vergangenheit und Zukunft zugleich. Denn als 19-Jährige half sie bereits mit, die Bronzemedaille in Rio im Jahr 2016 für Deutschland zu sichern. Dieses großartige Erlebnis ist für Oruz ein große Motivation. Denn inzwischen hat sie weitere wichtige Erfahrungen sammeln können und möchte in Tokio zeigen, dass Medaillen für das deutsche Team auch goldene Farbe haben können und dann sicher einen anderen Wert besitzen, als das EM-Silber von 2019. „Es macht in der Nationalmannschaft mit dem neuen Trainer Xavier Reckinger riesigen Spaß, und die Leistungskurve geht bei uns deutlich nach oben“, sagt die Leistungsträgerin des DHC, die in der Bundesliga wie ihr Bruder Timur natürlich zu den Vorzeigefiguren zählt.

Am Sonntag geht es für die drei Nationalspielerinnen des DHC, Torfrau Nathalie Kubalski, Elisa Gräve und Selin Oruz mit den nächsten Testspielen schon weiter, weil dann Mitte September die Bundesliga wieder losgeht.

Das Video zum Interview finden Sie unter:

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