Tennis Rochusclub rettet sich einen Punkt

Im Derby gegen BW Neuss liegen die Düsseldorfer nach den Einzeln 1:3 hinten. Dann überredet Rosol Horansky zu bleiben — und der Rochusclub gewinnt beide Doppel.

Tennis: Rochusclub rettet sich einen Punkt
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Düsseldorf. Das ist so gerade noch mal gut gegangen. Im Tennis-Bundesligaspiel gegen den TC Blau Weiß Neuss rettete der gastgebende Rochusclub mit viel Mühe noch so gerade einen Punkt. Nach den Einzeln hatte das Team von Teamchef Detlev Irmler noch mit 1:3 zurückgelegen. „Um die Wahrheit zu sagen: Wir hätten gegen Neuss mit 4:2 gewinnen müssen und hätten den Klassenerhalt dann sicher gehabt. So wird der Rest der Saison noch ein ganz heißes Puzzlespiel“, meint der Teamchef.

Nach drei Spieltagen und drei Punkten liegt der Rochusclub auf Platz fünf der Tabelle. Den Punktgewinn gegen den Club von der anderen Rheinseite hat Irmler vor allem Lukas Rosol (Weltrangliste 46) zu verdanken. Zwar verlor der Tscheche gegen Filippo Volandri (193) überraschenderweise den ersten Satz, doch Rosols Trotzreaktion war um so überzeugender: Im Schnelldurchgang schoss er Volandri im zweiten Satz vom Platz. „Ich habe doch nur eine Wurst gegessen und der Satz ist schon vorbei“, kommentierte ein erstaunter Zuschauer. Den Match-Tiebreak sicherte sich der Rochusclub-Akteur ebenfalls in überzeugender Manier.

Die Nummer zwei des Rochusclubs, Igor Sijsling (154), hatte verletzungsbedingt gegen Antonio Veic (248) den Kürzeren gezogen. „Nach der Diagnose der Ärzte hat er sich eine Knochenabsplitterung an der Patellasehne zugezogen. Tennisspielen kann Igor zunächst vergessen, er muss operiert werden. Das ist in unserem Kampf um den Klassenerhalt ein weiterer Rückschlag“, sagte der Teamchef.

Mit Sijslings Niederlage ging Irmlers Plan schon nicht mehr auf. Er hatte mit einem Erfolg des Niederländers gerechnet. Filip Horansky (382) hatte alle Chancen, Sijslings Misserfolg wieder wettzumachen. Der Slowake war gegen Tom Schönenberg (717) der bessere Mann auf dem Platz. Immer wieder spielte Horansky den Neusser aus, hätte den entscheidenden Ball nur noch ins Feld spielen müssen, doch oft spielte er ihn ins Aus oder ins Netz. So ließ der Düsseldorfer drei Satzbälle im zweiten Durchgang ungenutzt und verlor. „Filip fehlt Selbstvertrauen, er hat die Hosen voll. Im letzten Jahr hat er denselben Gegner noch mit 6:0, 6:1 bezwungen“, ärgerte sich Irmler. Und als Mats Moraing (581) nach tollem ersten Satz auch noch gegen Jeremy Jahn (811) verlor, waren die Irmler-Planungen vollends über den Haufen geschmissen.

Das waren sie auch schon vor der Partie. Seine Wunschformation konnte er nicht aufbieten, da der Ukrainer Sergyi Stakhovsky (55), der Spanier Pablo Andujar (37) und der Slowake Jozef Kovalik Berufungen in die Davis Cup-Mannschaften ihrer Heimatländer erhalten hatten und Albert Montanes (106) ein Turnier in Bastad (Schweden) bestritt.

Trotz des Zwischenergebnisses von 1:3, aufgeben ist Sache der Irmler-Truppe nicht, besonders nicht von Rosol. Der 29-Jährige überredete Horansky, der nach dem Einzel eigentlich einen Flieger nach Bukarest besteigen wollte, zum Bleiben. Gemeinsam schossen sie das Blau-Weiß-Spitzendoppel glatt in zwei Sätzen vom Platz. Weil auch Doppel-Spezialist Martin Emmrich gemeinsam mit Moraing ohne Satzverlust gewann, hatte die Partie gegen den TC Blau-Weiß Neuss doch noch ein versöhnliches Ende.

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