Rheinmarathon: Ein Kraftakt auf dem Rhein

Von Leverkusen nach Hamm ruderten beim Rheinmarathon diesmal mehr als 700 Sportler mit.

Rheinmarathon: Ein Kraftakt auf dem Rhein
Foto: David Young

Düsseldorf. Ein klein wenig überschaubarer als bei den Läufern geht es beim Rudermarathon auf der Zielgeraden zu. Etwa alle fünf Minuten erreicht ein Boot die Zielmarke. Angefeuert wird natürlich wie bei jedem anderen Marathon auch, wobei ohne Fernglas vom Deich aus kaum erkennbar ist, um welche Mannschaft es sich bei den einzelnen Booten eigentlich handelt.

Rheinmarathon: Ein Kraftakt auf dem Rhein
Foto: David Young

Unübersehbar war am Samstag immerhin bei allen der Ausdruck von Erleichterung, gefolgt von Erschöpfung, wenn zum ersten Mal nach zwei Stunden die Arme abgesetzt werden dürfen, bevor die Mannschaften dann mit letzter Kraft zum Ufer ruderten und ihr Boot den Deich hinaufschoben. Gestartet waren alle in Leverkusen, das ersehnte Ziel 42,8 Kilometer entfernt beim Ruderclub Germania in Hamm.

Zugegeben — die Bedingungen für den diesjährigen „Rheinmarathon“ waren nahezu perfekt. Statt im Nieselregen, der aus den Vorjahren schon bekannt war, ruderten die Teilnehmer bei strahlendem Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen gegen die Zeit.

Doch selbst bei schönstem Wetter haben die Boote stets mit den tückischen Strömungen des Rheins zu kämpfen. Nicht zu vergessen mit den ungebetenen Wellen der Frachtschiffe, die auf der längsten Wasserstraße Europas ständig präsent sind.

Die Mannschaft der Neuwieder Rudergesellschaft in Renngemeinschaft mit dem Kölner Club für Wassersport meisterte diese Herausforderung nicht nur ohne Verluste, sondern brachte gleich zum zweiten Mal in Folge als schnellstes Boot die knapp 43 Kilometer hinter sich. Mit einer Zeit von 2,05 Stunden setzte sich das eingespielte Team um Steuermann Andreas Laser im Doppelfünfer gegen die anderen Boote durch.

Übung hatte die Mannschaft vor dem Marathon reichlich, gerade mal eine Woche ist die letzte Regatta her: „Die Strecke auf dem Genfer See war um einiges länger als heute“, erzählt Laser schmunzelnd.

Rund 160 Kilometer musste die Mannschaft dort zurücklegen. Das Erholungsprogramm nach dem „Rheinmarathon“ fällt dagegen einfach aus, wie Laser verrät: „Nach der Dusche wollen wir nur noch eins: ein Bier trinken gehen.“

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