Spielbetrieb bei der HSG geht weiter

Zweitligist soll Saison beenden. Insolvenzantrag für den Verein.

Düsseldorf. Vor elf Jahren fusionierten der HSV und der ART Düsseldorf zur HSG HSV/ART Düsseldorf, seit Donnerstag ist diese Handballspielgemeinschaft Geschichte.

Am frühen Nachmittag ließ Frank Flatten die Katze aus dem Sack: „Für den HSV Düsseldorf e.V. wurde aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit ein Insolvenzantrag beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt“, sagte der Präsident und Manager der HSG Düsseldorf, der zugleich Vereinsvorsitzender des HSV ist. „Falls aber überraschend neue Gelder eingehen, könnten wir den Antrag womöglich auch zurücknehmen.“

Gleichzeitig erklärte der gelernte Bankbetriebswirt, dass der Spielbetrieb in der 2. Bundesliga vorerst nicht gefährdet sei. „Alle Gehälter und Sozialabgaben wurden bis einschließlich November vollständig bezahlt. Wir gehen davon aus, dass die zugesagten Gelder für den Saisonbetrieb 2011/2012 wie geplant eingehen. Die Spielbetriebs GmbH ist schuldenfrei.“

Die wurde erst in diesem Jahr gegründet, um den Betrieb der Profi-Mannschaft aus dem Verein zu lagern. Auf der anderen Seite bezifferte Flatten die Altlasten des Vereins mit 550 000 Euro. „Es fehlen aktuell 350 000 Euro. Darum mussten wir den Eigenantrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen“, sagte Flatten.

„Wir haben zwar schon einiges getilgt, aber das reichte nicht. Anfang Dezember haben wir dann noch eine Kreditabsage erhalten. Das hat uns schwer getroffen“, sagte der HSG-Manager.

Die Mannschaft wurde am Donnerstag nach dem Morgentraining informiert. „Wir werden den Spielbetrieb fortsetzen. So ist es geplant. Alle Spieler haben gültige Verträge. Wenn einer aber wechseln möchte, dann sind Gespräche zu führen“, sagte Flatten.

Die Mannschaft wirkte in den vergangenen Wochen ob der wirtschaftlich unklaren Situation verunsichert. Anfragen anderer Klubs sind schon erfolgt. Michael Hegemann (Minden) oder Ernir Arnarson (Emsdetten) waren gefragt, aber auch junge Spieler wie Alexander Feld oder Julius Kühn hatten schon Offerten.

Als Frank Flatten den Wechsel von Maximilian Weiß zum Bergischen HC nach dem Heimspiel gegen die HG Nordhorn bekannt gab, war die Lawine ins Rollen geraten. Und es könnte weitere Wechsel geben, um jetzt die Liquidität der GmbH zu sichern.

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