Spiel gegen Dormagen: Ein Derby wie ein Kanonenschlag

Am Sonntag findet das Spitzenspiel zwischen den beiden Zweitligisten Düsseldorf und Dormagen statt. Die WZ vergleicht die beiden Teams miteinander.

Düsseldorf. Das erste Spiel dieses Jahres in der 2. Handball-Bundesliga wird für die HSG Düsseldorf (2./30:8-Punkte) zur Bewährungsprobe. Im Derby am Sonntag gegen Spitzenreiter Bayer Dormagen (32:6) kann in der Halle Reisholz) (18 Uhr) bereits eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen fallen. Denn nur der Zweitliga-Erste 2008 steigt am Saisonende direkt auf, der Zweitplatzierte muss sich in der Relegation gegen den Zweiten der Nordgruppe und dann gegen den Erstliga-16. durchsetzen. Die Westdeutsche Zeitung hat die Top-Teams aus Düsseldorf und Dormagen verglichen und bewertet. Trainer: Bei der HSG stieß Georgi Sviridenko mit seiner harten Linie anfangs auf Beton, und der Erfolg blieb aus. Der Weißrusse musste nach einer Krisensitzung mit dem Vorstand zurückrudern und setzt nun auf gemäßigte Härte, die den Spielern die Freude zurück gebracht hat. "Wir haben seitdem wieder viel Spaß am Handball", sagt Linksaußen Robert Runge. Den Titel "Erfolgstrainer" trägt Dormagens Kai Wandschneider nach zwei verpassten Aufstiegen nicht mehr zurecht. Er hat zwar über Jahre hinweg aus den Spielern ein starkes Kollektiv geformt, wirkt an der Seitenlinie aber hin und wieder konzeptlos. Beide Trainer sind zum Erfolg verdammt. Unentschieden: 1:1 Erfahrung: Fast alle Düsseldorfer Spieler konnten schon Erstliga-Erfahrung sammeln. Ein Großteil des Teams spielte vergangene Saison noch erstklassig mit der HSG. Die Routine brachte Jens Sieberger und Co. in dieser Runde schon etliche Punkte ein. Obwohl Dormagen den zweithöchsten Altersdurchschnitt der Liga hat, sucht man lange nach Erstliga-erfahrenen Akteuren. Die HSG scheint abgebrühter, beide Teams sind aber eingespielt. Punkt für die HSG: 2:1 Torhüter: Mit Matthias Puhle und Almantas Savonis ist die HSG stark besetzt. Erwischt der eine einen schlechten Tag, springt der andere in die Bresche. Bei der EM konnte Dormagens Weißrusse Vitali Feshchanka gegen Deutschland nicht überzeugen. Bei Bayer schlug der 34-Jährige gut ein. Er kam im Dezember vom Zweitligisten OHV Aurich und löste mit Top-Leistungen das Torwartproblem. Unentschieden: 3:2 Fans: Nach den schlechten Leistungen zum Saisonstart musste die HSG Zuschauereinbußen hinnehmen. Im Derby wird die Halle voll sein, aber es werden auch über 1000TSV-Fans unter den 3500 Zuschauern sein. Beide Teams werden lautstark unterstützt, der Heimvorteil wackelt. Unentschieden: 4:3 Neue Spieler: Frantisek Sulc, Patrick Fölser und Valdas Novickis sind gute Einkäufe. Der Ex-Dormagener Marcel Wernicke hat wenige Einsatzzeiten. Bei Dormagen setzte man auf Eingespieltheit und investierte wenig. Maciej Dmytruszynski spielt nicht konstant, ebenso Mate Jozsa. Ein Volltreffer ist nur Torhüter Feshchanka. Punkt für die HSG: 5:3 Fazit: Im WZ-Check liegt die HSG vorne, aber nur, wenn die Düsseldorfer die Form vom Jahresende konservieren können. In jedem Fall wird es ein packendes Derby.

Personal-Situation

Notoperation: Markus Neukirchen befindet sich auf dem Weg der Besserung, nachdem der Rückraumspieler der HSG Düsseldorf, der auch ein Zweitspielrecht für Borussia Mönchengladbach besitzt, im Spiel seines neuen Klubs einen Schlag in den Unterleib bekommen hatte: Der 18-Jährige hat starke Schmerzen und musste notoperiert werden.

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