2. Handball-Bundesliga : Rhein Vikings müssen drastisch sparen
Düsseldorf Nach dem Rückzug der Stadt ist der Spielbetrieb nicht gesichert. Der Klub hat nun Klage eingereicht.
Die Zukunft des Profi-Handballsports in Düsseldorf scheint ungewisser denn je. Nachdem die Stadt Düsseldorf dem HC Rhein Vikings den Geldhahn zugedreht hat, kann der Zweitligist nicht garantieren, dass er die laufende Saison zu Ende spielen kann. Das bestätigte Thomas Koblenzer, ehemaliger Geschäftsführer und weiterhin Gesellschafter des 2017 aus der Taufe gehobenen Handball-Projekts am Dienstag gegenüber Medienvertretern. Koblenzer, der keinen legitimen Grund für die Beendigung der Zusammenarbeit sieht, hatte nach Neuss geladen, um dort über die von den Rhein Vikings gegenüber der Stadt Düsseldorf eingereichte Schadensersatzklage mit einem Streitwert in Höhe von mehr als einer Dreiviertelmillion Euro zu informieren.
Mit Torhüter Vladimir Bozic (HBW Balingen-Weilstetten) und dem vom Bundesligisten Göppingen ausgeliehenen Rückraumspieler Srdjan Predragovic (HC Linz/Österreich) haben bereits zwei Profis aus dem Kader von Trainer Jörg Bohrmann die Gelegenheit genutzt, um den Verein zu verlassen. „Es gibt noch weitere Maßnahmen“, erklärte Koblenzer und stellte damit im Zuge massiver Spar- und Sanierungsmaßnahmen weitere bevorstehende Abgänge in Aussicht. „Das Gesamtprojekt ist in schweres Fahrwasser geraten. Es fehlt ein sechsstelliger Betrag. Die Frage ist, ob die Insolvenz vermieden werden kann.“
Nür fünf Punkte aus 20 Spielen — letzter Tabellenplatz in Liga zwei
Nach einer sportlich sorgenfreien ersten Saison in der 2. Handball-Bundesliga war der Neuss-Düsseldorfer Kooperationsverein in der Hinrunde abgestürzt. Nach 20 von 38 Spieltagen stehen die Rhein Vikings mit nur fünf Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Der Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsrang beträgt bereits zehn Punkte. Ob und wie es weitergeht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Koblenzer, der das Projekt Rhein Vikings von Beginn an begleitet hat, stünde nach eigener Aussage auch für einen Neuanfang in der dritten Liga zur Verfügung. Hilfe von der Stadt Düsseldorf ist für die Wikinger aber keine mehr zu erwarten. „Die Vertrauensbasis ist zerstört“, antwortete Koblenzer auf die Frage, ob der Klub und die Stadt im Falle einer schnellen Klärung der Streitpunkte noch einmal zusammenkommen könnten. In einer am Dienstagnachmittag von Seiten der Sportstadt Düsseldorf veröffentlichten Stellungnahme heißt es jedoch: „Eine Wiederaufnahme der Gespräche ist seitens Sportstadt Düsseldorf jederzeit möglich.“