Mit intakter Moral zum 14. Sieg

HSG nimmt sechs Punkte Vorsprung in die Weihnachtstage.

Düsseldorf. Die HSG Düsseldorf konnte bei der TSG Münster den 14. Saisonsieg einfahren und bleibt damit im zehnten Ligaspiel hintereinander ohne Niederlage. Wieder mussten die Zweitliga-Handballer eine Schwächeperiode überstehen, ehe der 30:27 (13:11)-Erfolg perfekt war.

Die turbulentesten Szenen spielten sich bereits in der ersten Hälfte ab. Der Start nach Maß für die HSG war nach zehn gespielten Minuten jäh beendet. Mit 6:1 führten die Gäste zu diesem Zeitpunkt, Schlussmann Matthias Puhle hatte mit bereits sieben Paraden seinem Team den Rücken frei gehalten. Dann der Bruch im Spiel: Erst bekam Kapitän Patrick Fölser einen Schlag auf das Knie, dann musste Frank Berblinger eine Attacke von Gegenspieler Fabian Bohnert ins Gesicht einstecken. Während Fölser nach wenigen Minuten wieder auf das Feld zurückkehrte, wurde der Rechtsaußen mit einer stark blutenden Wunde unterhalb der Lippe von Manager Frank Flatten und Münsters Mannschaftsarzt ins Krankenhaus begleitet, wo die Wunde mit drei Stichen genäht wurde.

"Diese Verletzungen und die Zeitstrafen direkt danach haben uns den Faden verlieren lassen", befand Matchwinner Puhle. "Die Deckung stand plötzlich nicht mehr so gut." Der Gegner aus dem Taunus nutzte nach Strafen gegen Wernicke und Fölser seine Möglichkeiten in der Überzahl. Folgerichtig erzielte erneute zehn Minuten später Ex-Nationalspieler Jan-Olaf Immel den Ausgleichstreffer zum 8:8.

Im Gegensatz zum Pokalauftritt in Lemgo, als die Mannschaft lange Zeit Einsatz und Kampf vermissen ließ, legten die Düsseldorfer aber sofort nach. "Unsere Abwehr hat sich wieder stabilisiert. Die richtige Einstellung, die zuletzt gefehlt hat, war diesmal von der ersten Minute an zu spüren", sagte Trainer Georgi Sviridenko, dessen Mannschaft zur Pause wieder mit 13:11 in Führung lag. Puhle teilte die Meinung seines Coaches: "Es war moralisch wichtig für uns, dass wir nach der Schwächephase wieder ins Spiel gefunden haben."

Fehlende Alternative zu Puhle rächt sich nicht für die abwehrstarke HSG Dass die unaufhörlich kämpfende TSG Münster das Spiel in Hälfte zwei nicht mehr an sich reißen konnte, lag vor allem am treffsicheren Frantisek Sulc und an den weiterhin guten Reflexen Matthias Puhles im Tor. Dabei hatte Sviridenko Glück, dass der 23-Jährige wieder einen guten Tag erwischte und das Spiel ohne Blessuren zu Ende spielen konnte. Einen Ersatzmann im Torwart-Dress suchten die rund 40 mitgereisten HSG-Fans nämlich vergebens. Nachdem Almantas Savonis mit Grippe das Bett hüten musste und die zweite Mannschaft keinen Spieler abstellte, wäre Max Ramota die Notfalllösung für die vakante Position zwischen den Pfosten gewesen. Flatten war damit unzufrieden: "Das war eine äußerst unglückliche Situation für uns. Ich bin der Meinung, dass man grundsätzlich mit zwei Torhütern antreten sollte."

Bis zum letzten Spiel des Jahres in Erlangen (Samstag) bleibt für die HSG-Spieler Heiligabend der einzige trainingsfreie Tag.

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